Gemüse anbauen in der Großstadt: So geht Gärtnern für Anfänger und Fortgeschrittene
Tomaten vom Balkon, Kräuter vom Fensterbrett, Pilze aus dem Keller: Wie Sie auf engem Raum leckeres Gemüse selber anbauen können.

Liebe Leserin und lieber Leser, so richtig im Frühling angekommen bin ich immer erst dann, wenn ich morgens als erstes auf den Balkon gehe, den Tag und das bunte Blühen ringsum begrüße. Viele meiner Nachbarn haben ihre Balkone in frühsommerliche Wohlfühlplätze verwandelt. Geranien wetteifern mit Lavendel, Engelstrompeten spornen die Fleißigen Lieschen an.
Bei meinem Rundumblick stelle ich fest, dass zwischen den Blumen Gemüsepflanzen gedeihen. Werden es immer mehr? Aber vielleicht täuscht der Eindruck. Bei diesen Überlegungen frage ich gerne bei Freundinnen und Kollegen nach. Und wirklich: Mindestens die Hälfte berichtet, dass Tomaten, Zuckerschoten, Kräuter aller Art auf Balkonien gedeihen.

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Eine Freundin erzählt, dass sie gerade begonnen hat, aus einem fertig gekauften Substrat Austernpilze im Keller zu züchten. Die erste Ernte ist schon verarbeitet. Wen ich auch gefragt habe: Gerade in uns Großstadtmenschen lebt eine große Sehnsucht nach allem, was grünt und blüht.
Berlin hat 71.000 Kleingärten – und lange Wartelisten für solch grüne Oasen
Nach Angaben der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt gibt es in der Stadt 71.000 Kleingärten. 880 Kleingarten-Anlagen sind grüne Oasen, in denen Großstädter Ruhe finden und die Früchte ihrer Arbeit im wahrsten Sinne des Wortes genießen können. Nicht erst seit Corona haben die Kleingartenanlagen Wartelisten, auf denen viele junge Familien stehen, denn gerade für Kinder sind die grünen Großstadt-Inseln ein idealer Ort zum Spielen ohne Straßenverkehr und Lärm. Ganz nebenbei erleben sie die Freude am Gärtnern.
Aber nicht jeder Wunsch nach einem eigenen Garten im eigenen Kiez kann erfüllt werden. Nicht verzagen, es gibt noch mehr Möglichkeiten, die Liebe zum Grün in der Großstadt auszuleben. Mit „Urban Gardening“ kultivieren Berlinerinnen und Berliner ein Stück Natur mitten in der Großstadt.
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Die Gemeinschaftsgärten gedeihen an vielen Ecken und Enden der Metropole. Gemeinsam bauen Menschen in Parks und auf Brachflächen Obst und Gemüse an. Da wachsen nicht nur Radieschen und Co., sondern auch Gemeinschaftssinn und Zusammenhalt. Die Projekte werden von unterschiedlichen Vereinen, Initiativen und Freiwilligen betreut. Zu finden sind die Gemeinschaftsgärten auf dem Tempelhofer Feld, im Holzmarkt in Friedrichshain oder auf dem Gelände von Gut Hellersdorf. Über 200 Gemeinschaftsgärten soll es in Berlin schon geben. Großartig!
Auch die Schulen feiern ihr grünes Comeback. Die Zahl der Schulen, die mit einer solchen lebendigen Lernform das Wissen über Umwelt, Pflanzen und Ernährung fördern, steigt.
Mehr Grün ringsum tut unserem Wohlbefinden gut, gerade in der Großstadt. In diesem Sinne: Pflegen Sie Ihren grünen Daumen – und lassen Sie sich auch bei kurzzeitigen Misserfolgen nicht entmutigen
wünscht sich
Ihre Sabine Stickforth
KURIER-Autorin Sabine Stickforth schreibt jeden Dienstag über das Leben über 50 in Berlin.
Anregungen an wirvonhier@berlinerverlag.com .