Eva Mona Rodekirchen: Was macht man eigentlich, wenn man bei GZSZ aussteigt?
Nach 12 Jahren verlässt die Schauspielerin die Serie. Unser Autor fragt sich, was wohl danach kommt.

Ich habe bestimmt seit zehn Jahren keine Folge von „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ geguckt, weil die tägliche Vorabend-Soap aber eben noch immer zahlreiche Fans hat, habe ich natürlich vor ein paar Tagen auch über den Abschied von Eva Mona Rodekirchen geschrieben, die nach 12 Jahren als Maren Seefeld (vorerst) bei GSZS ausgestiegen ist. Eine lange Zeit – und ich musste mich unweigerlich fragen, wie es einem danach wohl geht.
Lesen Sie auch: Reingelegt! So verkaufte sich Laura Müller an Jan Böhmermann und Olli Schulz – was wohl der Wendler dazu sagt? >>
Eva Mona Rodekirchen: Was passiert nach GZSZ?
Als Maren Seefeld hat Eva Mona Rodekirchen viel erlebt im fiktiven Kolle-Kiez. Laut der Rollenbiografie auf Wikipedia war sie „Geschäftsführerin vom ‚Spätkauf‘, Mutter von Tanja, Lilly, Jonas und Emma; Ex-Freundin von Kurt, Alexander (durch seinen Tod) und Michi; One-Night-Stand von Leon“. Das mag für Soap-Verhältnisse ein fast schon langweiliges und wenig abwechslungsreiches Leben sein und dennoch begleitete es Eva Mona Rodekirchen zwlf Jahre ihres Lebens.
Lesen Sie auch: Stefan Mross: Jetzt bestätigt der „Immer wieder sonntags“-Moderator die Ehe-Krise mit Anna-Carina Woitschack >>

Lesen Sie auch die Kolumne: Retro-Welle im Fernsehen: Jetzt reicht es aber auch mal mit den ollen Kamellen! >>
Als sie anfing, ihre Rolle bei der bekanntesten deutschen Seifenoper zu spielen war sie 34 Jahre alt, nur ein Jahr älter als ich heute. Zuvor absolvierte die gebürtige Bochumerin ein Schauspielstudium in München, war in verschiedenen Theaterproduktionen zu sehen und wurde 2010 für den Theater-Oscar nominiert. Im gleichen Jahr folgte der Wechsel zu GZSZ.
Eva Mona Rodekirchen: Das hat die Schauspielerin nach GZSZ vor
Nun ist es damit erstmal vorbei. Rodekirchen will mehr Zeit für ihre Liebsten und für Neues im Schauspielbereich, hatte sie gesagt. Und wahrscheinlich muss sie sich auch erstmal ein wenig neu orientieren, zumindest stelle ich mir das so vor, als jemand der noch nicht 12 Jahre in ein und demselben Job gewesen ist und sich dabei auch nicht in eine andere Figur hineindenken musste.
Lesen Sie auch: „Sommerhaus der Stars“-Kandidatin war schonmal beim Bachelor – hatte aber einen Freund! >>
Fällt man da in ein Loch, weil einem die Struktur durch Wochen im Voraus durchgeplante Drehpläne wegfällt? Oder fällt einfach nur ein riesiger Druck von einem ab, weil man nun endlich mehr Zeit für anderen Herzensprojekte hat? Wie lange muss man sich sortieren, bis man weiß, in welche Rolle man vielleicht zukünftig schlüpfen will? Wie lange kann man sich sortieren, bis man vielleicht aus finanziellen Gründen eine Rolle annehmen muss, die man eigentlich gar nicht will? Sehnt man sich vielleicht zurück nach der sicheren Rolle bei GZSZ?
In der Vergangenheit entwickelte sich die Karriere unterschiedlich. Bekannt sind natürlich Jeanette Biedermann, Yvonne Catterfeld und Senta-Sofia Delliponti, die als Sängerinnen durchstarteten. Sila Sahin spielte in anderen Vorabend-Serien verschiedene Rollen, Jann Uhse war in mehreren Netflix-Produktionen zu sehen, Eric Stehfest schrieb ein Buch über seine Crystal-Sucht und ging ins Dschungelcamp und Vincent Krüger ist nahezu überall im Fernsehprogramm zu finden.
Alle KURIER-Kolumnen finden Sie auf unserer Kolumnen-Seite! >>
Und während ich mich so frage, was jetzt wohl im Kopf von Eva Mona Rodekirchen abgehen mag, muss ich an Wolfgang Bahro denken, der in der gleichen Serie seit 1993 den liebgewonnenen Bösewicht Jo Gerner spielt. Wird er jemals aussteigen? Und was macht er dann? Und würde dann überhaupt noch jemand GZSZ schauen? Der Fragenkatalog würde wohl ungleich länger werden.
Domescu Möller schreibt jeden Donnerstag im KURIER über die Welt des Fernsehens.
Anregungen an wirvonhier@berlinerverlag.com.