Der Krieg und die Tiere: Diese Bilder lassen keinen Tierfreund kalt! Deshalb ist es wichtig, Tierhaltern und ihren Lieben zu helfen
Der Krieg in der Ukraine betrifft auch zahlreiche Tiere. Sie sind noch wehr- und schutzloser, können nicht einmal verstehen, in welcher Situation sie sich gerade befinden.

Seit einer Woche überrollen uns die unfassbaren Bilder aus der Ukraine. Putins Krieg gegen die eigenen Nachbarn übersteigt jede Vorstellungskraft, lässt uns alle ratlos und voller Sorgen in die Zukunft blicken. Im Moment sind zwei Dinge wichtig: Der Krieg muss enden – und den Menschen, die davon unmittelbar betroffen sind, muss geholfen werden. Es gilt dabei aber, nicht nur auf die Menschen zu schauen. Auch ihre Tiere machen unvorstellbares Leid durch.
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Sie sind noch wehr- und schutzloser als wir Menschen, können nicht einmal verstehen, in welcher Situation sie sich gerade befinden – und wie es dazu kommen konnte. Warum es plötzlich so laut knallt und woher das Feuer und die Trümmer kommen. Und während viele Menschen auf der Flucht vor dem bestialischen Krieg sind, sind es auch die Tiere. Sie fliehen mit ihren Herrchen und Frauchen in eine Welt ohne Krieg, denn die Haustierhalter aus den betroffenen Gebieten lassen ihre Lieblings, ob Hund oder Katze, auf keinen Fall allein.
Niemand lässt seine Haustiere im Kriegsgebiet allein zurück
„Die Tierliebe der Ukrainer ist so groß, dass sie alles daransetzen, ihre Haustiere mit auf die Flucht zu nehmen“, sagt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. „Haustiere sind Familienmitglieder! Allen Ukrainern, die hierher mit ihren Tieren fliehen konnten, muss deshalb unbedingt eine gemeinsame Unterbringung ermöglicht werden. Eine Trennung wäre eine zusätzliche Belastung für Mensch und Tier, die auf jeden Fall zu vermeiden ist.“
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Für Berlin appellierte auch das Berliner Tierheim an die Politik. „Das seelische Leid der Geflüchteten kann durch die gemeinsame Unterbringung mit ihren geliebten Tieren gemindert werden“, sagte Eva Rönspieß, die Vorsitzende des Tierschutzverein für Berlin (TVB). „Menschen und Tiere dürfen nicht getrennt werden, nur weil in irgendeiner Hausordnung steht, dass Tiere nicht erlaubt sind. Dies sind besondere Zeiten, und darauf muss Berlin besonders antworten.“
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Ich kann es so gut verstehen und hoffe, dass es der Politik schnell gelingt, entsprechende Möglichkeit zu schaffen. Man kann sich kaum vorstellen, wie es ist, alle Konstanten des eigenen Lebens zu verlieren. Bei vielen Menschen in der Ukraine heißt das: Familienmitglieder bleiben im Krieg zurück. Das eigene Haus, ein Hort der Sicherheit, wird verlassen. Nur ein paar wenige Dinge können mitgenommen werden.

Es sind schwere Zeiten, in denen der eigene Hund, die eigene Katze eine so wichtige Brücke der Hoffnung sind. Und zugleich eine Stütze in Tagen und Nächten voller Chaos und Unruhe, voller Trauer und Wut. Mich macht es wütend, wenn ich gegensätzliche Argumente lese. In einer Facebook-Gruppe stieß ich auf Kommentare von Menschen, die meinten, die Tiere könnten ruhig in der Ukraine bleiben. Schließlich gebe es schlimmere Probleme als zurückgelassene Vierbeiner. Jedem seine Meinung, aber solche Bemerkungen sind für mich ein Armutszeugnis in Sachen Empathie.
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Auf Fotos sieht man sie: Menschen, die an den Bahnhöfen des Landes sitzen, die Augenringe tief von einer tagelangen Reise durch die Welt, voller Angst, es vielleicht doch nicht zu schaffen. Und dann, unter der Jacke einer Frau, versteckt sich ein graues Kätzchen, das neugierig nach draußen blickt. Eine ältere Frau hat einen Hund auf dem Arm, der zutraulich in die Kamera schaut. Ich hoffe so sehr, dass alle, die gerade auf der Flucht sind, sich und ihre Vierbeiner an ein sicheres Ziel bringen. Und dass dieser abscheuliche Krieg schnell endet.
Auch der Zoo Berlin sammelt Spenden für ukrainische Zoos
Auch der Zoo Berlin ruft inzwischen schon zum Spenden auf, sammelt Geld, etwa für den Zoo in Kiew. „Auch, wenn uns die Pandemie und ihre Folgen nach wie vor sehr beschäftigen, sind unsere Gedanken in diesen Tagen bei den Menschen in der Ukraine“, stellt Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem fest. „In Zeiten der Krise besinnen sich Menschen auf das, was ihnen wirklich wichtig ist. Und im Angesicht des Krieges erscheinen viele andere Sorgen plötzlich vergleichsweise klein und nebensächlich. Als Teil der internationalen Zoogemeinschaft stehen wir den Kolleg*innen in der Ukraine im Rahmen unserer Möglichkeiten zur Seite.“
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Denn der unnötige, bestialische Krieg produziert leider auch Bilder wie dieses: Ein Tierpfleger steht im Zoo von Kiew am Gehege der Elefanten, streichelt einem der Tiere liebevoll den Rüssel, zur Beruhigung. Als ich das Bild sah, rutschte mir mein Herz in die Magengrube. Die Tiere in den Zoos, aber auch ihre Pfleger – sie können nicht weg, können nicht fliehen. Für sie kann man nur hoffen.
KURIER-Autor Florian Thalmann schreibt jeden Mittwoch im KURIER über Tiere.
Kontakt in die Redaktion: wirvonhier@berlinerverlag.com