Kolumne „Wir von hier“
Der Herbst deckt den Tisch
Frisch, bunt, regional und voller Genüsse: Wochenmärkten in Berlin

Liebe Leserin und lieber Leser,
es ist September. Der Herbst deckt die Tische reichlich, denn es ist Erntezeit in Gärten und auf Feldern. Wie bunt und üppig diese Jahreszeit ist, erlebe ich gegenwärtig auf den Wochenmärkten sehr intensiv. Und ich bekenne: Ich liebe den Bummel über einen der vielen Märkte, die Berlin hat. Noch werden die Sommergemüse von Tomate bis Zucchini angeboten, aber schon liegen Herbstprodukte wie Kürbisse und Pilze in den Auslagen – was ist das für eine Farbenpracht! Es gibt die letzten Beeren zum Vernaschen und schon warten die erste Kürbisse darauf, in die Suppe zu wandern – eine Zeit, die Sommer und Herbst zusammen auf unsere Tische bringt. . Wer darauf achtet, kann jetzt nahezu alle Obst- und Gemüsesorten aus regionalem Anbau kaufen.
Ich mag den Schwatz mit der Gemüsefrau, die mir gleich auch noch ein paar Tipps gibt, was ich aus Mangold, Zucchini, Spaghetti-, Butternut- oder Muskatkürbis zubereiten kann. Liebend gern lasse ich mich inspirieren und achte auf die Preise und Sonderangebote, die es bei Obst und Gemüse auf den Märkten jetzt gibt. Die Produkte sind nicht nur frischer, sondern oftmals sogar günstiger als im Supermarkt.
Meistgelesen
Forscher finden DAS heraus
Studie enthüllt: Wer in diesem Alter in Rente geht, stirbt früher
Simpel und echt lecker
Rezept mit Hackfleisch aus der DDR: So machen Sie Beamtenstippe mit Kartoffelbrei
Anzeige gegen Produktion
Walentina enthüllt Gewalt im „Sommerhaus“: „ER gesteht eine Straftat“
Blick in die Sterne
Horoskop fürs Wochenende: 23. und 24. September 2023 – für alle Sternzeichen
Der erste Markt, den ich kennen lernte, als ich nach Berlin kam, war der auf dem Schöneberger Winterfeldtplatz rund um die St.-Matthias-Kirche. Inzwischen ist es da an den Samstagen rappelvoll, mir manchmal zu dicht gedrängt. Wenn ich hingehe, dann kurz vor Feierabend, da sind vor allem die Blumen (die bunten Sträuße sind hier besonders schön) sowie Obst und Gemüse günstig. Ich freue mich schon darauf, wenn ich mal nicht mehr arbeiten muss, dann kann ich den Markt mittwochs besuchen, da ist er sicherlich weniger überlaufen.

Gern bummle ich auch am Samstag auch über den Wochenmarkt Boxhagener Platz im Friedrichshain oder rund um den Kollwitzplatz – beide Märkte haben einen hohen Erlebnisfaktor, schlendern und Leute schauen, die das Leben in diesen Augenblicken genießen. Noch nicht geschafft habe ich den Wochenmarkt auf dem Köpenicker Schlossplatz, was daran liegt, dass er dienstags und donnerstags stattfindet. Da sitze ich am Schreibtisch. Aber ich hab es mir ganz fest vorgenommen, diesen Markt in der schönen Altstadt-Kulisse kennen zu lernen.
Vielleicht kommt meine Liebe zu Märkten daher, dass ich in einer Kleinstadt groß geworden bin. Die Atmosphäre erinnert mich immer daran: Schnell kommt man mit Menschen ins Gespräch, viele Besucherinnen und Besucher sind entspannt und heiter gestimmt. Oft sind es lokale Manufakturen und Bauern, die auf den Märkten ihre Erzeugnisse anbieten. Erzeuger, die auf Qualität statt auf Masse setzen. Die unterstütze ich sehr gern mit meinem Einkauf. Ich gehe übrigens auch in fremden Städten gern über die Wochenmärkte, sie erzählen mir oft mehr über die Region als manche mit Geschichtszahlen überladene Stadtführung. Zudem sehe ich Produkte, die ich vielleicht bis dahin nicht oder nur verarbeitet kannte. Sich treiben lassen, mit Menschen ins Gespräch kommen, probieren, schmecken, staunen … das ist ein großes Vergnügen weiß
Ihre
Sabine Stickforth
KURIER-Autorin Sabine Stickforth schreibt jeden Dienstag im KURIER über das Leben über 50 in Berlin. Anregungen per Mail an:
wirvonhier@berlinerverlag.com