Von wegen Shutdown : Gastwirte ignorieren Corona-Regeln
Überall in Berlin bleiben Lokale offen. Und auch am Flughafen Tegel herrschte am Freitag dichtes Gedränge.

Berlin - Abstand halten lautet die Devise zur Verhütung von Corona. Doch in Berliner Gaststätten geht es trotz Verbots hoch her. Und auch am Flughafen Tegel herrscht dichtes Gedränge.
Seit Sonnabend müssten Kneipen und Bars zu bleiben. Seit Mittwoch mussten auch die meisten Geschäfte dicht machen, Restaurants dürfen nur bis 18 Uhr öffnen. Zwischen den Sitzplätzen müssen 1,5 Meter Abstand sein.
Die meisten Gastwirte halten sich daran und nehmen empfindliche Einbußen hin. Doch in Schöneberg und Tiergarten waren auch in der Nacht zum Freitag viele türkische und arabische Restaurants und Imbisse offen. Gegen 21.30 Uhr saßen Menschen dicht beieinander, zum Beispiel in der Bülowstraße.
Imbisse und Restaurants fast überall geöffnet, und gut besucht
In der Kurfürstenstraße, die als Straßenstrich bekannt ist, stehen weiterhin Prostituierte, wenn auch etwas weniger als sonst.
Potsdamer Straße: Imbisse und Restaurants sind alle offen, obwohl schon am Vorabend die Polizei da war, um die Läden zu schließen. Vor einem Spätkauf stehen eng besetzte Tische.
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Karl-Heinrich-Ulrichs-Straße: Bars sind gut besucht, Gäste drinnen und draußen an Tischen.
„Bevor wir über Verschärfungen der Regeln nachdenken, müssen die bestehenden Regeln konsequent durchgesetzt werden“, sagt der FDP-Abgeordnete Marcel Luthe. „Es kann nicht sein, dass die rechtstreuen Betriebe Umsatzeinbußen erleiden, während andere die Verordnung missachten und davon finanziell profitieren, während sie andere gefährden.“

Die Polizei kontrollierte nach Angaben einer Sprecherin in der Nacht zu Freitag 98 Restaurants und Geschäfte und stellte 91 Verstöße gegen das Infektionsschutzgesetz fest.
Vielerorts wird das Gebot der Regierung ignoriert, wegen der Infektionsgefahr soziale Kontakte zu vermeiden. So standen noch am Donnerstag ankommende Reisende am Flughafen Tegel dicht gedrängt an der Passkontrolle und in der Ankunftshalle. „Sehr schlecht organisiert“, schimpft ein Passagier, der aus Neuseeland zurückkehrte. „Das ist ein großes Risiko, Corona zu verbreiten.“