Die Proskauer Straße in Friedrichshain: An dieser Straßenecke soll die neue Express-Route für Radfahrer beginnen.
Die Proskauer Straße in Friedrichshain: An dieser Straßenecke soll die neue Express-Route für Radfahrer beginnen. camcop media / Andreas Klug

Rad fahren? Bloß nicht! Heute tritt in Marzahn und Hellersdorf kaum jemand in die Pedale. Eine Radschnellverbindung, die von Friedrichshain nach Hönow führen wird, soll das ändern.

Entsteht da eine Fahrrad-Autobahn? Dieser Begriff trifft die Sache nicht, sagte Torsten Perner vom Planungsunternehmen Ramboll. Wäre Radschnellweg besser? Nicht, wenn der Eindruck entstünde, dass dort nur sportliche Radfahrer in die Pedale treten. „Wir wollen, dass viele Menschen im Alltag Rad fahren“ – alt oder jung, langsam oder schnell, so Perner.

Trasse in den Osten Teil einer Radroute der Superlative

Er stellte am Mittwochabend vor 80 Bürgern in Hellersdorf die Streckenvariante vor, die fachlich am besten bewertet wurde. Die Trasse in den Osten wird Teil einer Radroute der Superlative sein. 40 Kilometer von Spandau über Mitte bis Hönow: Keine andere Radschnellverbindung in Deutschland hat ein so großes Einzugsgebiet. Mehr als 500.000 Menschen leben dort.

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Der Autoverkehr müsse Platz abgeben, hieß es. Das geht in der Eldenaer Straße los, wo die Route im Anschluss an die Proskauer Straße beginnt. Absehbar sei, dass dort viele Parkplätze wegfallen, so ein Planer. Für Radler werden  Radfahrstreifen entstehen, auf denen Autos nicht parken oder fahren können. Bislang werden  solche Fahrstreifen in Berlin mit rot-weißen Pollern geschützt.

Scheffel- und Bornitzstraße bilden weitere Teilstücke, bevor die  Allee der Kosmonauten erreicht wird. Auch dort müssen sich Autofahrer darauf einstellen, weniger Platz zu haben. Jeweils einer der beiden Fahrspuren könnte in einen geschützten Radfahrstreifen umgewandelt werden. Die Eitelstraße in Biesdorf, die das nächste Teilstück bildet, soll als Fahrradstraße ausgeschildert werden.

Wie es jenseits von Buckower Ring und Cecilienstraße weitergeht, ist noch unklar. Das Bezirksamt lehnt eine Führung durch die Grünanlage ab. Klar ist aber, wie es weitergeht: entlang der U5 nach Hönow. Doch bis es so weit ist, wird es dauern. Verkehrs-Staatssekretär Ingmar Streese (Grüne): „Wir rechnen mit einem Baubeginn 2024.“ Mitte der 2020er-Jahre soll Eröffnung sein.