Platzt der Eröffnungstermin des neuen Stadtschlosses zum zweiten Mal?
Berlins Kultursenator Klaus Lederer (Linke) zweifelt wegen Corona daran, dass die schrittweise Öffnung des Ausstellungs-Palasts wirklich im September beginnen kann.

Es war keine Überraschung, als die Verantwortlichen im Sommer 2019 bekannt machten: Das Humboldt-Forum eröffnet wegen technischer Probleme unter anderem an der Kälteanlage ein Jahr später. Genauer: Im September 2020 und nur teilweise. Jetzt meldete Kultursenator Klaus Lederer (Linke) Zweifel auch an diesem Termin an. Wegen Corona.
In einem Interview mit der Berliner Morgenpost führte er über verschiedene Kulturbauten aus: „Derzeit ist es so, dass manche Sachen weiterlaufen, teilweise auch Bauarbeiten. Die Firmen haben auch damit zu tun, dass bei ihnen nicht alle Mitarbeiter so arbeiten können, wie sonst. (...) Ob das Humboldt-Forum im Herbst eröffnet, wage ich zu bezweifeln.“
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Beim Bauherren, der Stiftung Humboldt Forum im Berliner Stadtschloss, ist man vorsichtig optimistisch. Es werde weiter auf den September hingearbeitet. Die Baustelle laufe, auch wenn einige Bauarbeiter aus dem Ausland wegen der Corona-Einschränkungen nicht nach Berlin kommen können und sich Lieferketten für Material verlangsamt hätten.
Stiftungs-Sprecher Bernhard Wolter weist aber darauf hin, dass voraussichtlich erst Ende April die Stiftung mit den beteiligten Ministerien und Bundesämtern über den Eröffnungstermin entscheiden werden.

Das schnell gelöschte, wenn auch spektakulär qualmende Feuer in einem Schlossportal am vergangenen Mittwoch werde kaum Auswirkungen haben, auch wenn wohl rissiger Putz ersetzt werden muss.
Geöffnet werden sollen zuerst das Erdgeschoss mit Veranstaltungsälen, Kassen, Gastronomie und Shop sowie die 1. Etage mit Berlin-Abteilung und Auftritt der Humboldt-Uni.
Paul Spies, Direktor der Stiftung Stadtmuseum, die mit KulturProjekte Berlin den Berlin-Teil verantwortet, berichtet, dass sie wie geplant weitermachen, Gestalter, Tischler und Digital-Studios fleißig arbeiten.