Glück im Unglück

Neukölln: Dramatische Szenen bei Wohnungsbrand – DAS sollten Sie tun, wenn es unter Ihnen brennt

Panische Anwohner wurden nach einem Brand im ersten Obergeschoss eines Mehrfamilienhauses gerettet. Viele mussten in Kliniken, weil sie DAS falsch gemacht haben.

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Mehr als 80 Einsatzkräfte waren bei einem Wohnungsbrand in Neukölln im Einsatz.
Mehr als 80 Einsatzkräfte waren bei einem Wohnungsbrand in Neukölln im Einsatz.Morris Pudwell

Diese Nacht werden die 20 Bewohner der Hermannstraße 170 in Neukölln so schnell nicht vergessen. Nachdem im ersten Obergeschoss des Mehrfamilienhauses kurz vor Mitternacht Feuer ausgebrochen war, herrschte bei vielen von ihnen Todesangst. Die Feuerwehr rückte mit Sprungkissen aus. Viele Familien taten genau das, was sie nicht hätten tun sollen. Die Bilanz: Eine komplett ausgebrannte Wohnung, 84 Rettungskräfte und zum Glück keine Toten!

Um 23.49 Uhr wurde die Berliner Feuerwehr in die Hermannstraße 170  alarmiert. Dort stand bei Eintreffen der Einsatzkräfte eine Wohnung im 1. Obergeschoss eines Hinterhofs bereits lichterloh in Flammen. Hilfeschreie kamen aus den umliegenden Wohnungen und schallten den Feuerwehrleuten auf dem Hof entgegen.

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Da der Hausflur wohl ziemlich zügig verraucht war, konnten die teils panischen Bewohner des Gebäudes nicht mehr durch den Flur ins Freie flüchten. Und trotzdem taten sie, was sie nicht hätten tun sollen – und öffneten ihre Wohnungstüren.

20 Bewohner aus Brandhaus in Neukölln gerettet

Prompt stellte die Feuerwehr zwei Sprungkissen auf, sollte ein Anwohner die Nerven verlieren und sich zum Springen entscheiden. „Das war zum Glück nicht notwendig“, sagte Kevin Bartke, Sprecher der Berliner Feuerwehr.

Die Brandbekämpfer drangen sofort zur Brandstelle vor und begannen mit einem Löschangriff. Gleichzeitig wurden über 20 Bewohner des Hauses, darunter viele Kinder, unter anderem mit Fluchthauben, zügig aus dem Haus geführt.

Für den absoluten Notfall wurden beim Wohnungsbrand in Neukölln sogar Sprungkissen aufgestellt.
Für den absoluten Notfall wurden beim Wohnungsbrand in Neukölln sogar Sprungkissen aufgestellt.Morris Pudwell

Zwischenzeitlich wurde die Alarmierung „MANV“ (Massenanfall von Verletzten) ausgelöst. Ein Bus der BVG, der wohl nur zufällig die Einsatzstelle passieren wollte, wurde kurzerhand gestoppt und zur Betreuung und Untersuchung durch Rettungskräfte von betroffenen Anwohnern genutzt.

Die betroffene Wohnung brannte vollständig aus. 10 der 20 Geretteten wurden vorsorglich zur Untersuchung in umliegende Krankenhäuser gebracht.

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DAS sollten Sie bei einem Brand wie dem in Neukölln tun

Doch wie verhält man sich richtig, wenn es in der Wohnung unter einem brennt und der Fluchtweg versperrt ist? Klar, zunächst alarmiert man die Feuerwehr. Und dann? Immer wieder bringen sich Anwohner in Gefahr, indem sie versuchen, ein Brandhaus, in dem das Treppenhaus schon stark verqualmt ist,  selbstständig zu verlassen. Die Feuerwehr empfiehlt im Brandfall dringend, Fenster und Türen geschlossen zu halten und auf sich aufmerksam zu machen. Eindringender Rauch durch Türen muss mit Handtüchern, Decken oder Kleidung abgedichtet werden.

Die Retter der Feuerwehr achten bei einem Brand zu jeder Zeit darauf, ob Personen gerettet werden müssen oder sich in einer Notlage befinden. Jede Wohnung wird in einem Brandhaus geöffnet und durchsucht.

Wenn die Wohnung erst voller Rauch ist, besteht große Gefahr. Aufgrund der giftigen Gase ist es kaum noch möglich, mehr als zehn Meter zurückzulegen. Zusätzlich führt die schlechte Sicht zu Orientierungslosigkeit und damit zu panischer Angst!

Ein Bus der BVG diente beim Brand in Neukölln als Evakuierungsbus.
Ein Bus der BVG diente beim Brand in Neukölln als Evakuierungsbus.Morris Pudwell