Ham' Se nich 'ne Wand für mich?
Kunst am Bau: Zwei riesige DDR-Mosaike suchen nach neuen Wänden
Zwei gewaltige DDR-Mosaike, vor der Zerstörung gerettet, brauchen neue Wände, an denen sie angebracht werden können.

Für eine Wohnzimmerwand sind die Werke der Künstlerin Ortraud Lerch etwas zu groß: 35 Quadratmeter misst das eine Mosaik, 36 das andere, und sie brauchen einen neuen Platz.
Die beiden 1977 entstandenen, aus abertausenden Keramik-Teilen zusammengesetzten Bilder stammen aus dem mittlerweile abgerissenen Kulturhaus „Ernst Schneller“ der „Berliner Metallhütten und Halbzeugwerke“ (BMHW) an der Fließstraße in Niederschöneweide.

Sie konnten gerade noch vor der Vernichtung beim Abriss gerettet werden, wurden von flächendeckenden Graffiti befreit, 2019 abgebaut und eingelagert. Doch wohin damit? Das eine – „Über den Produktionsablauf“ - ist zwölf Meter breit und drei Meter hoch, „Vögel“ misst sieben mal fünf Meter.
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Das Bezirksamt Treptow-Köpenick, das die Werke der Künstlerin übernommen hat, wünscht sich einen Ort, der einerseits möglichst öffentlich zugänglich, gleichzeitig vor Wind, Wetter und Vandalismus geschützt ist. Sei diese Kunst am Bau doch Teil des neueren Kulturerbes der Zeit von 1945 bis 1990.
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Wenn es geht, sollten die beiden Mosaike, die sich durch „bemerkenswerte Farbigkeit, Materialqualität und Abstraktion“ auszeichneten, wieder in Nieder- oder Oberschöneweide zu sehen sein. Das gehöre sich so, um ihren Bezug zur Industriegeschichte der Gegend beizubehalten.
Die Wohnungsbaufirma Buwog, die auf dem Gelände gebaut hatte, zahlte die Demontage und wird auch das erneute Anbringen finanzieren.
Ortraud Lerch (1939-2013) ist mit ihrer Kunst auch an anderen Orten Berlins zu sehen: Unter anderem schuf sie hinter dem einstigen Staatsratsgebäude in Mitte einen Brunnen, im Dickhäuter-Haus des Tierparks ein Wandmosaik.
Wer eine Wand weiß oder eine zur Verfügung hat: albrecht.pyritz@ba-tk.berlin.de, Tel. 90297-5721