Corona-Schnelltests: Der Köpenicker Müggelturm ist jetzt ein Pandemie-Bekämpfer
Statt Kaffee und Kuchen gibt es am Müggelturm in Köpenick jetzt den Corona-Schnelltest zum Mitnehmen. Ein Erfahrungsbericht.

Bei schönem Wetter tummeln sich hier Hunderte Menschen. Normalerweise! Am Berliner Stadtrand in Köpenick lädt der Wald zum Spazieren und der Müggelturm mit seiner herrlichen Aussicht zum Verweilen ein. Kaffee und Kuchen, Sonnenschein und ein gemütliches Plätzchen auf der Terrasse – es fühlt sich beinah wie Urlaub an. Doof nur, dass Corona den Menschen auch hier einen Strich durch die Rechnung macht. Doch jetzt feiert der Müggelturm sein Comeback als Köpenicker Attraktion: und zwar als Pandemie-Bekämpfer.

Besitzer Matthias Große hat in Windeseile ein zertifiziertes Corona-Schnelltest-Zentrum auf die Beine gestellt. Allein am ersten Tag kamen 200 Menschen, die sich kostenlos auf das Virus untersuchen ließen. Ergebnis: Alle negativ.
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Wie wichtig so ein Testzentrum vor allem am Stadtrand ist, zeigt ein Blick auf die Website test-to-go.berlin, wo man sich für einen kostenlosen Bürgertest, den man zumindest für Friseurbesuche oder zum Shoppen in Berlin jetzt benötigt, anmelden kann. Da braucht man Geduld und einen langen Atem. Denn die Teststationen sind rar, die Termine meist langfristig ausgebucht. Gefühlt ist da kein Rankommen an einen Gratis-Test, der von den Politikern versprochen und verordnet ist.

Wohl dem, der mobil ist. Denn auch wenn der Müggelturm zumindest mit öffentlichen Verkehrsmitteln eher schwer zu erreichen ist, ist man mit dem Auto schnell da. Kostenlose Parkplätze gibt es in unmittelbarer Nähe auch. Und das Beste: Man braucht nicht einmal einen Termin, kann montags bis sonntags zwischen 6 und 22 Uhr zum Testen vorbeifahren. Vor der Arbeit, nach der Arbeit oder am Wochenende. Klingt total unkompliziert. Und das ist es auch, wie ein Selbstversuch zeigt.
50 Testkabinen am Müggelturm
Vor Ort ist alles bestens organisiert. Ganze 50 Kabinen stehen für die Tests zu Verfügung: kleine grüne Pop-up-Zelte im eigentlichen Restaurant. Darin steht jeweils ein Stuhl. Eine kleine Gruppe „Marsmännchen“ – Männer und Frauen in typischen Corona-Schutzanzügen – machen die Abstriche. Stäbchen rein – fertig. Zuvor muss man sich anmelden und registrieren. Zumindest am ersten Tag dauert das Ausfüllen der Formulare für die Testwilligen mit Abstand am längsten. Nennenswerte Wartezeiten? Fehlanzeige!
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Nach circa 15 Minuten Ausharren auf der Terrasse kommt ein Mitarbeiter mit dem Ergebniszettel in der Hand nach draußen. Test bestanden: Der Abstrich war negativ, wie alle am ersten Tag des Testzentrums. Jetzt kann es sicher losgehen – zum Friseur, zum Shoppen oder zum Besuch bei Eltern oder Großeltern.
