Der große Preis vom Humannplatz
Auf der Gudvanger Straße sollen am Mittwoch die Riefen quietschen. Ein Vater hat sich für die Kinder und Kindgebliebenen etwas Besonderes ausgedacht.

Für seine Söhne Tobias (6) und Sebastian (13) muss Matthias Groh ein Held sein. Anstatt die Carrera-Bahn im heimischen Wohnzimmer zwischen Wäscheständer und Teppichkante aufzubauen, plant der 49-Jährige mit der Initiative Gudvanger Spielstraße ein großes Rennen auf Asphalt. Groh ist Sprecher der berlinweit ersten Spielstraßen-Initiative. Nach zähem Ringen und Endlos-Engagement hatten die Prenzlberger Eltern als Vorreiter erstritten, dass in der Gudvanger Straße jeden ersten Mittwoch im Monat die Fahrbahn für Kinder zum Spielen reserviert ist.
Nun also „Der große Preis vom Humannplatz“. Ein Carrera-Rennen auf einer über 30 Meter langen Carrera-Rennstrecke. Jedes Kind ab fünf Jahren und jeder Erwachsene, der noch ein Kind in sich hat, kann sich ausprobieren.

Damit die Strecke mit Kurven und Loopings allerdings eine echte Herausforderung wird, sucht Matthias Groh noch weitere Streckenbauer, die mit eigenen Teilen den Parcours richtig groß werden lassen. Sein Plan sieht vor, parallel zwei Strecken aufzubauen. „Aus vom Hersteller gesponsorten Schienen wird zunächst ein 30 Meter-Renn-Parcours aufgebaut.“ Damit das Rennen pünktlich starten kann, braucht es diese sichere Variante.
„Nebenan bauen wir aber aus möglichst vielen, am besten gut markierten Schienen, die Kinder aus dem Kiez mitbringen, eine zweite, hoffentlich noch viel größere Strecke“, sagt Matthias Groh. Weil aber vorher keiner weiß, wie viele Geraden und Kurven im Laufe des Nachmittags zusammenkommen, werden die beiden Bahnen erst nach dem Rennen zusammengebaut. Der Sieger des Rennens vom Humannplatz darf dann als erster die Mega-Bahn testen.
„Vielleicht klingt es erst mal etwas schräg, eine Carrera-Bahn auf der Straße zu bauen. Aber wo haben Kinder jemals den Platz, so viele Carrera-Schienen zusammenzustecken? Da kann man auf langer Gerade mal so richtig Gas geben. Das wird ein Riesenspaß!“, sagt Matthias Groh. Man wolle mit der Aktion zeigen, wie vielfältig und kreativ man Straßenfläche nutzen kann.
Damit die Bahn richtig groß wird, sucht die Initiative Gudvanger Spielstraße noch viele Mitstreiter. „Wir benötigen nicht nur mitgebrachte Schienen, sondern auch viele helfende Hände beim Aufbau, bei der Durchführung und beim Abbau.“ Wenn private Schienen kaputt gehen, werden sie aus den Zutaten der Rennstrecke ersetzt.
Am 2. September wird ab 14 Uhr aufgebaut, von 16 bis 17 Uhr wird das Rennen gefahren. Anmeldung für Mitstreiter und Teilnehmer am Rennen (Helfer werden bevorzugt) per Mail an SpielGudvanger@gmail.com oder per Telefon: Tel. 0151/206 244 46. Bei Regen findet die Veranstaltung nicht statt.