Rekordheimpleite - 0:6 gegen den HSV : Wolfgang Kleff: Die blau-weiße Schmach feiert heute Jubiläum
Der heute 73-jährige ehemalige Hertha-Towart ist noch immer wütend über seine damaligen Mitspieler

Berlin - Keine Bundesliga, aber eine bittere Erinnerung. Heute, exakt vor 40 Jahren, bekam Hertha BSC zu Ostern 1980 sechs faule Eier ins Netz gelegt. 0:6 (0:2) im Olympiastadion gegen den HSV. Es war die höchste Heimpleite in der Bundesliga-Geschichte der Blau-Weißen. Die ehemaligen Spieler erinnern sich daran – sehr ungern.
Allen voran Torwart Wolfgang „Otto“ Kleff. Damals schrieb der Kicker, dass der Keeper „von allen guten Geistern verlassen“ gewesen sein soll. „Ich war nicht von allen guten Geistern verlassen, sondern von meinen Vorderleuten, das waren die schlechten Geister“, schimpft der inzwischen 73-Jährige noch heute.
Er erinnert sich an die Demütigung, als sei sie gestern gewesen: „Ich war so sauer, wir waren vorher nicht im Trainingslager und ich hatte vorher Besuch.“ So knackig berichtet der ehemalige Nationaltorhüter von einer kurzen Nacht vor dem Spiel gegen die Star-Truppe um Kevin Keegan, Manfred Kaltz und Felix Magath.

Die saure Miene des Torhüters, der ob seiner Ähnlichkeit mit dem Komiker Otto Waalkes auch in dessen ersten Kinofilm mitspielen durfte, wechselte sieben Minuten nach dem Anpfiff in den Zustand „stinksauer“. Nach einem Eckball ging „Uwe Kliemann nicht zum Ball und macht mir einen Vorwurf“, schildert Kleff das erste Gegentor.
Auf viel eklatantere Art und Weise kam das 0:5 durch Keegan zustande, der einen Steilpass aufnahm und am resignierenden und die Hände hebenden Keeper vorbeizog. Kleff über den Treffer in der 86. Minute: „Vor dem vorletzten Tor habe ich gedacht, meine Vorderleute wollen nicht, dann schließe ich mich an ...“