Herthas Manager Michael Preetz stellt klar, dass er keinen blau-weißen Spieler zu Länderspielen abstellt, die in Corona-Risikogebieten stattfinden.
Herthas Manager Michael Preetz stellt klar, dass er keinen blau-weißen Spieler zu Länderspielen abstellt, die in Corona-Risikogebieten stattfinden. Foto: dpa

Eigentlich sollen zehn Hertha-Profis in der nächsten Woche mit ihren Nationalteams durch Europa reisen – eigentlich! Denn daraus wird wohl nichts. Corona macht einen Strich durch die Rechnung. Herthas Manager Michael Preetz stellte am Donnerstag unmissverständlich klar: „Wir werden keinen Spieler in ein Risikogebiet schicken!“

Die Vereine haben nämlich während der Pandemie das Recht darauf, wenn Länderspiele in Risikogebieten stattfinden, ihre Profis nicht an die nationalen Fußballverbände abzustellen. So hat es der Weltverband Fifa festgelegt.

Die Gründe sind klar. Erstens geht es um die Gesundheit der Spieler, zweitens müssten sie sich laut Infektionsschutzverordnung nach der Rückreise in Quarantäne begeben und könnten nicht trainieren und spielen. Schauen wir genauer hin, wo Herthas Nationalspieler hinreisen:

Kris Piatek spielt bei der Nations League erst mit Polen gegen Holland, dann in Bosnien. Der Balkan ist Risikogebiet.

Die Slowaken Peter Pekarik und Ondrej Duda spielen erst in der Heimat gegen Tschechien (mit Vladimir Darida). Dann sollen sie nach Israel. Vor Reisen ins gelobte Land wird wegen Covid-19 gewarnt.

Der Belgier Dedryck Boyata, der ohnehin angeschlagen ist, soll in Brüssel spielen (Preetz: „Die Stadt wurde zum Risikogebiet erklärt“), danach geht es nach Dänemark.

Relativ sicher ist Torwart Rune Jarstein unterwegs. Erst spielt er in seiner Heimat Norwegen, dann in Nordirland.

Dagegen droht den holländischen U21-Nationalspielern  Deyo Zeefuik, Javairo Dilrosun und Daishwan Redan eine echt gefährliche Abenteuerreise nach Weißrussland. Neben Corona droht in dem Krisenland auch ein Bürgerkrieg.

Arne Maier soll für die U21 des DFB spielen, erst in Wiesbaden gegen Moldawien, dann in Belgien, wo die Pandemie sich wieder stärker ausbreitet.

Preetz: „Wir müssen die Entwicklungen in den einzelnen Ländern und Regionen abwarten. Das kann keiner vorhersagen. Wir stehen in engem Kontakt zu den Verbänden unserer Nationalspieler.“

Ganz sicher: Dem Vorstoß von Preetz werden andere Bundesligisten in den nächsten Tagen folgen.

Und was sagt Preetz zu Geisterspielen in der Bundesliga bis Ende des Jahres, wie sie Bundeskanzlerin Angela Merkel vorgeschlagen hat? Preetz: „Die Gesundheit hat oberste Priorität. Wir akzeptieren die Entscheidung der Politik. Trotzdem beschäftigen wir uns weiterhin mit der Teilzulassung von Fans, um darauf vorbereitet zu sein.“