Windhorst-Deal, Bobic-Klage: Hertha BSC sollte Pokerkönig Dennis Schiller fragen, wie man zockt
Eine fast unglaubliche Geschichte: Hertha BSC kämpft um jeden Euro und Fan Dennis Schiller wird beim Mega-Turnier in Tschechien Pokerkönig, jetzt fährt er zur Zocker-WM.
Hertha BSC und das Geld – ein Dauerthema. Investoren-Deal mit Lars Windhorst und dem neuen Partner 777-Partners aus den USA, Gerichtsprozess mit dem gefeuerten Manager Fredi Bobic. Da wird gefeilscht und so mancher Joker gezogen. Doch der wahre blau-weiße Pokerkönig ist ein Fan. Dennis Schiller (42) aus Schöneiche gewinnt sensationell die offene Deutsche Poker-Meisterschaft im tschechischen Rozvadov und kassiert 63.200 Euro. Schon verrückt genug, aber es wird noch irrer: Der Coup gelang ihm in der kultigen Hertha-Retro-Jacke von Präsident Kay Bernstein (42).
„Ja, die Jacke habe ich extra angezogen, weil sie mir Glück bringt“, lacht Pokergenie Schiller. Der Disponent einer Kurier-Express-Firma ist ein eingefleischter Hertha-Fan aus dem Osten der Stadt. Seit 1995 geht er ins Olympiastadion und sagt stolz: „In 28 Jahren habe ich nur sieben Heimspiele verpasst. Ich bin eigentlich immer dabei und war auch im Trainingslager vergangenen Sommer in England.“ Also mehr blau-weißes Blut geht nicht.
Hertha BSC: Schiller ist seit 28 Jahren Fan
Der Mann scheint vom Glück geküsst zu sein. „Ich habe vor ein paar Jahren mal bei einer Verlosung ein Ticket in einer VIP-Lounge im Olympiastadion gewonnen. Das hat mir so gut gefallen. Danach habe ich mir einen Platz auf Dauer gemietet. Direkt in einer Sky-Lounge bei der Ostkurve“, erzählt er.
Doch wie kam dieser Herthaner auf die Idee, überhaupt an dem Poker-Event in Tschechien teilzunehmen? „Oh, das ist eine lange Geschichte. 2003/04 habe ich sehr intensiv gepokert. Aber als ich eine Familie gegründet habe, habe ich es ruhiger angehen lassen. Jetzt treffe ich mich eigentlich nur noch mit Kumpels zu privaten Runden. Doch einmal im Jahr fahren wir zu einem professionellen Pokerturnier – diesmal war Tschechien dran.“
Hertha BSC: Super-Fan Schiller darf zur Poker-WM
Vier Tage ging das Mega-Turnier. Und Schiller stach sie alle Runde für Runde aus – mit der Bernstein-Jacke am Tisch. Ruhig, besonnen, mal mit einem Lächeln, mal mit einem eiskalten Pokerface. 63.200 Euro gewann er als Sieger, aber nicht nur das. Zusätzlich gab es noch 10.350 Euro Startgeld für die Poker-WM des Veranstalters WSOP, für die er sich automatisch qualifiziert hat. Schiller ganz cool: „Ja, da geht es dann im November weiter. Mal sehen, was das dann bringt.“
Und spendet er seinem Herzensverein etwas Geld von seinem Gewinn? „Ganz ehrlich, ich war tatsächlich am Überlegen. Aber ich glaube, das hilft nicht so viel. Da geht es um andere Dimensionen“, so der Glückspilz.
Bei den Hertha-Fans ist Schiller wenigstens jetzt schon ein gefeierter Star. Im Internet jubeln sie ihm alle zu. Vielleicht kann er wenigstens etwas von seinem Glück an die Profis abgeben, damit es Sonnabend (15.30 Uhr) gegen den FC Augsburg mit einem Sieg im Abstiegskampf klappt. Schiller: „Ich fiebere jetzt schon dem Heimspiel entgegen. Es muss doch jetzt endlich aufwärtsgehen.“
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