Trainer Felix Magath (69) rettete Hertha BSC 2022 ausgerechnet gegen seinen Hamburger SV in der Relegation vor dem Abstieg.
Trainer Felix Magath (69) rettete Hertha BSC 2022 ausgerechnet gegen seinen Hamburger SV in der Relegation vor dem Abstieg. KBS-Picture/imago

Hertha BSC lässt Felix Magath (69) einfach nicht los. Der Trainer-Guru schwang erst kürzlich die Axt über die Blau-Weißen, ließ kaum ein gutes Haar an Hertha und prophezeite den Abstieg in die Zweite Liga. Vergangene Saison bewahrte Magath Hertha BSC noch genau davor, rettete Hertha in der Relegation gegen den Hamburger SV. Glücklich machte ihn das allerdings nicht.

„Ich bin Profi, und wenn ich für einen Verein arbeite, dann tue ich auch alles für diesen Verein“, erklärt Magath im Gespräch mit dem Kicker.

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Felix Magath freut sich nicht richtig über Hertha-Rettung

Und das machte Magath, der als Trainer mit dem FC Bayern und dem VfL Wolfsburg deutscher Meister wurde und als Spieler seine größten Erfolge mit dem Hamburger SV feierte, vergangenes Frühjahr eben auch für Hertha BSC: „Ich kritisiere ja immer die Spieler, die sich mit der Hand aufs Wappen klopfen, aber der HSV ist mein Verein und ich kann ehrlich sagen: Ich habe im letzten Jahr meinen Job gemacht. Aber ich konnte mich nicht richtig darüber freuen.“

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Felix Magath sicherte Hertha BSC 2022 den Klassenerhalt in der Relegation gegen den HSV, litt dabei aber auch mit seinem Herzensklub.
Felix Magath sicherte Hertha BSC 2022 den Klassenerhalt in der Relegation gegen den HSV, litt dabei aber auch mit seinem Herzensklub. Oliver Ruhnke/imago

Klingt hart für Hertha, ist aber für Magath so gewesen. Denn die Rettung bedeutete schließlich auch, dass der HSV auch im fünften Jahr in Folge nicht die Rückkehr in die Bundesliga schaffte. Sein Lieblingsklub, den er 1995 zu Beginn seiner Trainerkarriere coachte und zu dem er dreimal, 2007, 2014 und 2017, fast zurückgekehrt wäre. Magath ehrlich: „Es schmerzt, natürlich. Ich habe dreimal meine Bereitschaft erklärt zu helfen. Und dreimal wurde anders entschieden.“

Felix Magath seit Hertha-Rettung ohne Trainerjob

Magath, der gern bei Hertha weitergemacht hätte, aber dessen Kurzzeit-Engagement nach dem Last-minute-Klassenerhalt in Berlin endete, ist seitdem ohne Job, verspürt aber weiter große Lust, als Trainer zu arbeiten.

Die heutige Trainergeneration sieht er dagegen kritisch: „Durch die Einflüsse von Spielerberatern und die dadurch gestiegene Macht der Spieler gibt es immer weniger Trainer, die sich trauen, mit den Spielern klar und konsequent umzugehen. Es geht heute für viele Trainer mehr darum, Ruhe zu haben und beliebt zu sein, als Erfolg zu haben.“

Trainer-Guru Magath: Du musst aufpassen, wenn ...

Die meisten Menschen würden von sich aus keine Höchstleistungen bringen, so der 69-Jährige weiter: „Deswegen muss man als Trainer die allermeisten Athleten immer wieder fordern und antreiben. Das steigert nicht immer die Beliebtheitswerte.“

Er selbst habe den Job „allerdings so nie verstanden. Bei mir stand und steht der maximale Erfolg der Mannschaft im Vordergrund. Es klingt vielleicht klischeebehaftet, aber ich denke: Wenn die Spieler sagen, der Trainer sei gut, dann muss man etwas aufpassen“.

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