War‘s das? Davie Selke köpft sich und Hertha K.o.!
Das Team von Trainer Pal Dardai geht beim 1. FC Köln unter, taumelt in Richtung Zweite Liga.

War‘s das, Hertha BSC? Die Blau-Weißen gehen in einem verrückten Spiel beim 1. FC Köln mit 2:5 (2:3) unter, taumeln gnadenlos in Richtung Zweite Liga und müssen am Wochenende hoffen, dass der VfB Stuttgart und Schalke 04 nicht gewinnen. Ausgerechnet Ex-Herthaner Davie Selke köpft sich und Hertha K.o.
Der leere Blick von Dardai sagte am Ende alles. Der Ungar pustete kurz vor Schluss zwar noch einmal die Backen auf, doch auch Dardai dämmerte dabei längst: Seine dritte Rettungsmission kann nur noch durch ein Wunder gelingen. Zu desolat, ja, schlichtweg nicht bundesligareif präsentierte sich seine Mannschaft in der Defensive und hatte am Ende noch Glück, dass es nur 2:5 ausging.

„Vielleicht war es mein Fehler, dass wir uns letzte Woche mit offensiven Sachen beschäftigt haben“, sagte Dardai bei Dazn und nahm die Pleite auf seine Kappe: „Weil defensiv war das heute gar nichts, wir haben nichts hinbekommen. Das war einfach nicht gut genug.“
Hertha-Stürmer Niederlechner: Köln hat uns überrannt
Stürmer Florian Niederlechner: „Der Trainer will uns sicher schützen. Er kann am wenigsten dafür. Wir haben verdient verloren. Köln hat uns überrannt. Das war eine Katastrophe.“

Das Desaster begann in der Domstadt früh: Ausgerechnet Ex-Hertha-Stürmer Selke brachte Köln mit einem wuchtigen Kopfball früh in Führung, weil bei einem Einwurf gleich vier Herthaner pennen (7.). Bei Selkes Treffer gingen sowohl Hertha-Verteidiger Filip Uremovic als auch Selke K.o., die beide wenig später vom Feld mussten.
Oliver Christensen bewahrt Hertha BSC in Köln vor Schlimmerem
Zunächst bewies Hertha noch Moral, hielt dagegen und kam durch Lucas Tousart zum 1:1-Ausgleich (17.). Danach machte zwar Köln das Spiel, aber Hertha das Tor. Stevan Jovetic, von Dodi Lukebakio im Strafraum, netzte eiskalt zum 2:1 und ließ nicht nur die rund 4000 mitgereisten Hertha-Fans vom Klassenerhalt träumen (33.).
Die Freude hielt aber nur kurz, weil Herthas Abwehr einem Hühnerhaufen glich. Timo Hübers (39., 69.), Ellyes Skhiri (43.) und Denis Huseinbasic (81.) schenkten Hertha vor und nach der Pause kräftig ein. Torhüter Oliver Christensen bewahrte die Blau-Weißen vor einem noch größerem Debakel, rettete mehrfach sensationell. Dardai trocken: „Wenigstens der Torwart war gut.“
Hertha BSC muss hoffen, dass die Konkurrenz patzt
Hertha ließ den Kölner Sturmlauf weitgehend tatenlos über sich ergehen und kam kaum in die Zweikämpfe, die Effzeh-Fans spotteten: „Hey, was geht ab? Die Hertha steigt endlich ab.“ Dennoch hatte der eingewechselte Jessic Ngankam die riesige Ausgleichschance, scheiterte nach einem Fehler von Jonas Hector aber an FC-Keeper Marvin Schwäbe (63.). Danach nahm das Unheil weiter seinen Lauf.
Was bleibt, ist die Hoffnung. Dardai: „Wir warten ab, was die Konkurrenz am Wochenende macht. Dann können wir reden, trainieren und uns hoffentlich auf ein Spiel vorbereiten, bei dem es noch um etwas geht.“ Niederlechner: „Das ist ein Scheißgefühl. Wir müssen hoffen, dass die Konkurrenten verlieren. Sonst wird es ganz schwer.“
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