Vorne ist Hertha noch ziemlich weit hinten

Nächster Test, nächste Chance, nächster Fortschritt? Am Sonnabend (17 Uhr) spielt Hertha BSC im Amateurstadion gegen den holländischen Erstligisten PSV Eindhoven. Seit knapp fünf Wochen sind die Blau-Weißen in der Saison-Vorbereitung. Doch es holpert noch im Sturm. Vorne ist Hertha noch ziemlich weit hinten.

Schon beim 0:1-Test bei Ajax Amsterdam am vergangenen Dienstag forderte Trainer Bruno Labbadia seine Spieler immer wieder von der Seitenlinie aus auf, mehr für die Offensive zu tun. Auch Manager Michael Preetz sagt es offen und ehrlich: „Da ist noch Luft, aber das ist auch dem Stand der Vorbereitung geschuldet. Wir hatten erst zwei Testspiele.“ Die erste geplante Probepartie gegen AS Saint-Étienne vor drei Wochen fiel aus, weil die Franzosen einen Corona-Fall im Team hatten.

Auch heute muss Labbadia auf ein Spiel verzichten. Eigentlich waren zwei Tests gegen Eindhoven vorgesehen, doch die Holländer haben zu viele Verletzte, um zweimal innerhalb von zwei Stunden 90 Minuten anzutreten. Das ist alles nicht optimal.

Labbadia wollte eigentlich mit zwei Teams spielen lassen, um genau zu sehen, wo es im Sturm noch hapert. Noch stimmt das Zusammenspiel zwischen Kris Piatek, Matheus Cunha, Dodi Lukebakio und Javairo Dilrosun nicht richtig.

„Wir kommen jetzt in eine Phase, in der wir zulegen müssen, keine Frage. Wir müssen an der Entwicklung unseres Spiels nach vorn arbeiten“, erklärt Preetz.

Der Manager bleibt trotzdem geduldig und blickt auch noch mal zurück: „Wir haben in einigen Phasen der vergangenen Saison unter Bruno Labbadia gezeigt, wo es hingehen kann. Mehr gefährliche Situationen zu kreieren, ist ein Entwicklungsprozess, der nicht im Laufe der nächsten Saison abgeschlossen sein wird.“ Das ist der Weitblick des Managers.

Hertha kann dank der Millionen von Investor Lars Windhorst bis zum 5. Oktober noch auf dem Transfermarkt zuschlagen. Ein Stürmer, ein Linksaußen und ein offensiver Mittelfeldspieler sind weiterhin in der Planung. Doch auch ohne neue Spieler müssen Piatek und Co. jetzt erst mal Gas geben.

Preetz und Labbadia wollen heute Tore und mehr Schwung nach vorne gegen Eindhoven sehen. Denn bis zum ersten Pflichtspiel der Saison, der Pokalpartie bei Zweitligist Eintracht Braunschweig (Freitag, 11. September, 20.45 Uhr), sind es nur noch 13 Tage.

Immerhin: Abwehrchef Dedryck Boyata meldete sich nach Achillessehnenproblemen gestern wieder fit.