Erst der Papa, jetzt alle drei Söhne

Von wegen Hertha ...: Herzlich willkommen bei Dardai BSC

Vater Pal Dardai (47) ist Klub-Legende, nach seinen Söhnen Palko (24) und Marton (21) gab nun mit Bence (17) auch der jüngste Sohnemann seinen Einstand bei den Profis.

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Der Beweis für die Worte von Trainer-Papa Pal Dardai: Bence Dardai zeigt gegen Stahnsdorf, dass er feine Füße hat.
Der Beweis für die Worte von Trainer-Papa Pal Dardai: Bence Dardai zeigt gegen Stahnsdorf, dass er feine Füße hat.Jan-Philipp Burmann/City-Press

Hertha BSC gewann den ersten Test für die neue Zweitliga-Saison bei Oberligist Eintracht Stahnsdorf 6:0 (5:0). Leih-Rückkehrer Marten Winkler (15., 42.), Marco Richter (16.), Florian Niederlechner (28.), Marc Kempf (38.) und Derry Scherhant (58.) erzielten die Tore. Trainer Pal Dardai (47) wechselte zur Pause komplett durch. Ab der 46. Minute auch mit dabei: Bence Dardai (17), jüngster von drei Söhnen des Chefcoaches. Damit ist die Familie komplett. Willkommen bei Dardai BSC!

Papa Pal kam im Januar 1997 als 20-Jähriger zu Hertha und wurde zur absoluten Klub-Ikone, ist mit 286 Einsätzen Rekord-Bundesligaspieler der Blau-Weißen, war als Trainer zweimal Retter vor dem Abstieg, in seiner dritten Amtszeit soll er einen Neuanfang hinkriegen. Auch mit Sohnemann Bence.

Palko und Marton sind Nationalspieler

Immer schön der Reihe nach: Den Anfang machte Palko (24), der zur Saison 2017/18 in Herthas Profikader aufrückte. Trainer war Papa Pal. Erster Einsatz am 2. November in der Europa League gegen Luhansk (2:0), erste Bundesliga-Minuten gab es für ihn am 28. April 2018 gegen Augsburg (2:2). Seit Januar 2021 ist der Stürmer in der Heimat der Familie bei Fehervar FC am Ball, machte auch ein Länderspiel für Ungarn.

Dann folgte Marton (21). Mitte Mai 2020 holte ihn Trainer Bruno Labbadia (57) zu den Profis, am 7. November feierte der Innenverteidiger seine Bundesliga-Premiere gegen Augsburg (3:0). Danach war er mal mehr, mal weniger dicht dran an der A-Elf, gilt beim anstehenden Neuaufbau als feste Größe. Auch wenn er aktuell erst mal die katastrophale EM mit der deutschen U21 (als Titelverteidiger raus in der Vorrunde) aus den Knochen schütteln muss.

Bence ist schon U17-Europameister

Nun also Bence. Der Mann fürs offensive Mittelfeld hat flotte Monate hinter sich. Anfang Juni war er mit dabei, als die deutsche U17 durch ein 5:4 nach Elfmetern gegen Frankreich den EM-Titel holte – in Budapest! Am 28. Juni trainierte Bence (eigentlich in der U19 der Blau-Weißen) erstmals bei den Hertha-Profis mit, nun sein Spiel-Debüt in Stahnsdorf.

Bence Dardai freut sich mit dem Pokal für den Gewinn der U17-EM wie Bolle.
Bence Dardai freut sich mit dem Pokal für den Gewinn der U17-EM wie Bolle.Aleksandar Djorovic/imago

Wer da jetzt auf die Idee kommt, dass das alles nur Familien-Klüngel ist, der ist bei Trainer-Papa Pal genau richtig. Der stellt unmissverständlich klar: „Er spielt nicht, weil er Dardai heißt. Bence spielt nach vorne die Pässe, die man nicht verteidigen kann, einfach die tödlichen Pässe, das ist seine Stärke.“

Mama Monika gebührt der Dank

Mit einem Schmunzeln und sichtlich stolz schiebt Dardai senior nach: „Die Spieler haben mir schon das Ohr kaputt gebissen, warum bringe ich ihn nicht nach oben, jetzt ist er hier. Er hat feine Füße.“

Und wie immer, wenn es um die Familie geht, tritt Pal zurück in die zweite Reihe und hebt seine Frau Monika aufs Schild. Die frühere Handballerin war in Stahnsdorf live vor Ort, als ihr Jüngster erstmals im A-Team spielte. Pal: „Monika gebührt der Dank, weil die Gene geben die Frauen, nicht die Männer. Wir sind nur für ein paar Minuten da.“

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