Vorne hui, hinten pfui
Viermal geführt, aber Hertha verliert irres 10-Tore-Spiel in Magdeburg
Der blau-weiße Wahnsinn mal anders: Selbst vier Tore reichen Hertha BSC nicht. 4:6-Pleite beim 1. FC Magdeburg.

Schön für jeden neutralen Zuschauer, bitter für Hertha BSC! Die Blau-Weißen verlieren in einem irren Zehn-Tore-Spiel mit 4:6 (3:2) beim 1. FC Magdeburg. Viermal führte Hertha in diesem schnellen Kampfspiel und verlor am Ende doch und bleibt damit weiter im Tabellenkeller der Zweiten Liga stecken.
Trainer Pal Dardai hatte vorher noch gerätselt, ob die Torblockade nach der 5:0-Gala gegen Fürth beendet ist. Der linke Flügelflitzer Fabian Reese beantwortete die Frage nach nur 70 Sekunden. Der Ex-Kieler sprintete beim hohen Pressing einfach los und erwischte vor dem Magdeburger Strafraum einen unsauberen Pass von FCM-Mittelfeldspieler Mohammed El Hankouri. Dann schob er zum 1:0 ein. Es war Reeses erster Treffer für Hertha BSC. Vier Spiele und zwei Minuten musste er darauf warten. Der Knoten ist auch bei ihm geplatzt.
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Hertha-Pyros, Spielunterbrechung
Doch bei einigen Hertha-Fans drehten die Sicherungen durch. Wieder mal Pyro im Gästeblock nach dem Tor, wieder mal viel Rauch, wieder mal eine Spielunterbrechung. Als das Spiel dann endlich nach vier Minuten weiterlief, machte der FCM Druck und Hertha hatte den Faden verloren und die Abwehr wurde löchrig. Luca Schulers Schuss konnte Hertha-Keeper Tjark Ernst noch parieren, doch den abgeprallten Ball staubte Silas Gnaka zum 1:1 ab (7.).
Danach gaben die Magdeburger erstmal Vollgas, doch die blau-weiße Truppe wehrte sich, ging knallhart in die Zweikämpfe. Der Kampf wurde belohnt. Reese mit einem No-Look-Pass auf Haris Tabakovic, der Mittelstürmer setzte sich clever gegen Daniel Elfadi durch. Ein Querpass und Marten Winkler traf zum 2:1 (22.). Und wieder wurde im Hertha-Block gezündelt. Diesmal nicht so heftig, keine Spielunterbrechung.
Trotzdem kamen die Magdeburger zum Ausgleich. Verteidiger Marc Oliver Kempf leistete sich beim eigenen Freistoß einen Blackout. Der Ball landete direkt vor den Füßen von Jason Ceka. Ein schneller Pass zu Baris Atik, der legte weiter zu Schuler. Der FCM-Stürmer knallte den Ball in die rechte, obere Ecke zum 2:2 (37.).
Tabakovic nickt zum 3:2 ein
Dieses Spiel nahm immer mehr an Fahrt auf. Es war so schnell, dass der Linienrichter Felix Prigan nicht mehr hinterher kam und zunächst Fluppe, alias Stürmer Haris Tabakovic, im Abseits sah, als er zum 3:2 (43.) einnickte. Kompletter Irrtum, der vom Videoassistenten Tobias Fritsch zum Glück aufgehoben wurde. Auch eine Grätsche von Jeremy Dudziak vor dem Tor wurde gecheckt. Kein Foul! So ging es mit der Führung in die Kabine.
In der zweiten Halbzeitging das Toreschießen munter weiter, weil beide Abwehrreihen einen ganzen schlechten Tag erwischten. Diesmal hatten die Magdeburger den besseren Start beim Wiederanpfiff und Ceka traf aus 18 Metern zum 3:3 (49.). Aber Hertha ging nur sechs Minuten später zum dritten Mal in Führung. Nach einer Ecke nickte Fluppe zum 4:3 (55.) ein.
Nach einer Stunde Sieg verspielt
Die Blau-Weißen jetzt endlich auf der Siegerstraße? Nein! Leon Bell Bell traf nur drei Minuten später zum 4:4-Ausgleich. Danach wechselte Trainer Dardai Verteidiger Kempf, der einen rabenschwarzen Tag mit vielen Fehlpässen erwischte, aus und Linus Gechter kam rein. Doch besser wurde es nicht.
Im Gegenteil: Es kam noch schlimmer! Magdeburgs El Hankouri zog aus 20 Metern direkt in den rechten Tor Winkel zum 5:4 (68.) ab. Danach war bei Hertha irgendwie die Luft ein bisschen raus. In der Nachspielzeit traf auch noch Magdeburgs Ahmet Arslan zum 6:4 (90.+3). Es war ein Spiel zum Grübeln. Vorne war Hertha hui, hinten aber pfui.