Zum Heulen: Hertha und Kapitän Niklas Stark erwartet nach der Corona-Quarantäne ein brutales Programm im Kampf um den Klassenerhalt. 
Zum Heulen: Hertha und Kapitän Niklas Stark erwartet nach der Corona-Quarantäne ein brutales Programm im Kampf um den Klassenerhalt.  Foto: Matthias Koch

Die Zukunft von Hertha BSC hängt am seidenen Faden. Während die Konkurrenz in den kommenden zwei Wochen wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt sammeln und somit den Druck auf die Blau-Weißen nochmals erhöhen kann, sind die Hertha-Profis nach dem Corona-Ausbruch zum Zuschauen verdammt.

Immerhin: Auf Herthas Antrag folgte der Vollzug: Die Deutsche Fußall-Liga (DFL) sagte die kommenden Spiele in Mainz (Sonntag), gegen Freiburg (Mittwoch) und auf Schalke (Sonnabend, 21.4) wegen des blau-weißen Corona-Chaos ab.

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Damit ist zwar sichergestellt, dass Hertha die Partien nicht am Grünen Tisch verliert. Wann die Spiele aber nachgeholt werden können, ist angesichts des engen Spielplans noch völlig unklar. 

Denn alle 34. Spiele bis zum offiziellen Saisonende am 22. Mai gespielt zu haben, wird eine enorme Herausforderung – und noch eine viel größere Belastung. Körperlich und mental. „Wir stehen mit der DFL im engen und konstruktiven Austausch“, erklärte Hertha-Boss Carsten Schmidt in einer digitalen Medienrunde am Freitag.

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Dabei sickerte durch: Das erste Angebot der DFL schmeckt Hertha gar nicht. „Wir haben das mit dem Trainerteam besprochen“, erklärte Sportdirektor Arne Friedrich. „Klar ist, dass es nicht perfekt wird. Aber wir haben uns Gedanken gemacht und werden unseren Gegenvorschlag einreichen.“

Das Problem: Normalerweise finden aus Gründen der Chancengleichheit die Partien des 33. und 34. Spieltags parallel statt. Hält die DFL an dieser Praxis fest, muss Hertha direkt nach Quarantäne und innerhalb von zehn Tagen vier Mal ran! Das klingt brutal, vor allem aber extrem unfair.

Klar ist nur: Frühestens wird Trainer Pal Dardai das Team nach der zweiwöchigen häuslichen Isolation erstmals wieder am 30. April auf dem Schenckendorffplatz begrüßen können.

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Doch selbst wenn Hertha und die DFL einen Kompromiss finden: Um ein Mammutprogramm mit sechs Duellen im Drei-Tages-Rhythmus kommen die Blau-Weißen nicht herum. Der KURIER zeigt, wie Herthas Horror-Spielplan aussehen könnte:

30. April: Ende der der 14-tägigen häuslichen Quarantäne

4. Mai: Erstes Nachholspiel in Mainz (29. Spieltag)

7. Mai: Heimspiel gegen Bielefeld (32. Spieltag)

11./12. Mai: Zweites Nachholspiel gegen Freiburg (30. Spieltag)

15. Mai: Heimspiel gegen Köln (33. Spieltag)

18./19. Mai: Drittes Nachholspiel auf Schalke (31. Spieltag)

22. Mai: Auswärtsspiel in Hoffenheim (34. Spieltag)

Eine Herkulesaufgabe, die keine Zeit zum Verschnaufen zulässt. Deswegen beschwört Hertha-Boss Schmidt den Teamgeist: „Ich spüre einen Spirit. Jetzt erst recht. Ich hoffe, dass der bei den Spielern ankommt. Als Hertha BSC geht es für uns um sehr viel, dessen sind wir uns bewusst.“