Wartet weiter auf eine Entscheidung der Bosse: Sandro Schwarz (44), Cheftrainer von Hertha BSC
Wartet weiter auf eine Entscheidung der Bosse: Sandro Schwarz (44), Cheftrainer von Hertha BSC Norbert Schmidt/imago

Ob die Achtungserfolge der direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt das Zünglein an der Waage werden? Fakt ist: Stuttgart beweist Riesenmoral, kommt zweimal und sogar in Unterzahl gegen den BVB zurück (3:3) und auch Hoffenheim verschafft sich weiter Luft im Abstiegskampf, ärgert mit dem 1:1 beim FC Bayern den Rekordmeister gewaltig. Und Hertha BSC? Die blau-weißen Bosse lassen Cheftrainer Sandro Schwarz weiter hängen.

Mehr als 36 Stunden sind nach der 2:5-Blamage auf Schalke bereits vergangenen. Passiert ist seitdem nichts. Schwarz wurde weder das Vertrauen ausgesprochen, noch wurde er gefeuert. 

Die Hertha-Bosse Kay Bernstein, Tom Herrich, Benjamin Weber und Zecke Neuendorf (2.R.v.l.) grübeln über die Zukunft von Trainer Sandro Schwarz.
Die Hertha-Bosse Kay Bernstein, Tom Herrich, Benjamin Weber und Zecke Neuendorf (2.R.v.l.) grübeln über die Zukunft von Trainer Sandro Schwarz. eu-images/imago

Die Bosse des neuen Tabellenletzten grübeln weiter. Sportdirektor Benjamin Weber hatte nach dem Versagen im Abstiegskrimi auf Schalke abgekündigt, „alles zu analysieren und jeden Stein umzudrehen“. Das braucht Zeit. Eine falsche Entscheidung und der erste Abstieg nach elf Jahren droht bittere Realität zu werden. 

Bekommt Sandro Schwarz bei Hertha BSC noch eine Chance?

Um das zu verhindern, gibt es drei Szenarien: Schwarz bekommt noch eine letzte Chance, muss dann im Heimspiel gegen Werder Bremen (Sonnabend, ab 15.15 Uhr im KURIER-Liveticker) unbedingt den ersten Dreier nach sechs sieglosen Spielen einfahren.

Oder Schwarz wird noch am heutigen Sonntag entlassen. Dann gibt es zwei Optionen: Eine interne Lösung, die zu dem von Präsident Kay Bernstein ausgerufenen „Berliner Weg“ (und der finanziellen Zwangslage) passt. Gehandelt wird neben Klub-Legende Pal Dardai, der dann ein drittes Mal das Amt des Cheftrainers übernehmen würde, auch U19-Coach Oliver Reiß, der bereits mehr als 15 Jahren in Herthas Akademie arbeitet und jüngst seine Pro-Trainerlizenz vom DFB erhielt. 

Auch eine externe Lösung scheint eine Option zu sein. Womöglich nur, wenn 777 Partners, der neue Investor aus Amerika, weiteres frisches Geld in den Klub pumpt.

Dabei taucht ein Name immer wieder auf: Markus Gisdol (53). Der Ex-Trainer des Hamburger SV, des 1. FC Köln und der TSG Hoffenheim hat einen direkten Draht zu 777 Partners. Johannes Spors, 777-Sportdirektor, arbeitete sowohl bei der TSG als auch beim HSV mit Gisdol zusammen. 

Spiel gegen Bochum: Der 1. FC Union könnte Hertha BSC helfen 

Fakt ist: Hertha macht es sich nicht leicht. Einige glauben weiter an die Wende mit Schwarz, wollen endlich Konstanz auf der Trainerposition und Ruhe im Klub. Der sportliche Absturz auf Platz 18 und der desolate Auftritt beim ausgerufenen Endspiel auf Schalke sprechen dagegen. 

Immerhin hat sich die Lage im Abstiegskampf trotz der Unentschieden der Konkurrenz nicht großartig verändert. Hertha hat nun zwar zwei statt einen Punkt Rückstand auf den VfB und den Relegationsplatz, dafür sind es bisher weiter nur vier Zähler auf Bochum und das rettende Ufer auf Platz 15. 

Hertha-Hängepartie um Trainer Schwarz soll am Sonntag enden 

Deswegen drückt Hertha BSC dem 1. FC Union kräftig die Daumen. Die Eisernen spielen heute gegen den VfL Bochum (ab 17.15 Uhr im KURIER-Liveticker). Patzen die Köpenicker, würde das die Lage beim Nachbarn im Westend weiter verschärfen – und womöglich Schwarz endgültig den Job kosten.

Klar ist: Bis spätestens Sonntagabend soll Klarheit herrschen. Ab Montag gilt der komplette Fokus dem Heimspiel gegen Werder und der Rettung. Entweder mit Schwarz oder einem neuen Trainer.  

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