Verdammt viel Sprengstoff: Hertha schaut vor der MV in den Abgrund!
Sportlicher und finanzieller Horror, Lizenzprobleme und Abwahlanträge gegen die Bosse.

Das brutale 2:5-Debakel beim 1. FC Köln könnte das blau-weiße Fass zum Überlaufen bringen. Klar ist: Hertha BSC droht auf der Mitgliederversammlung (11 Uhr, Messehalle 18) wegen der katastrophalen sportlichen und finanziellen Situation mächtig Frust. Sprengstoff pur: Hertha BSC schaut vor der MV in den Abgrund!
Als wäre die Lage nicht schon dramatisch genug, versagten nun auch noch die Profis im Alles-oder-nichts-Spiel beim 1. FC Köln. Hertha steht kurz vor dem Absturz in die Zweite Liga, dazu kommen massive Geldprobleme, das Zittern um die Lizenz sowie Abwahlanträge gegen das gesamte Präsidium und Aufsichtsrat-Boss Klaus Brüggemann. Der KURIER gibt einen Überblick über Herthas Sprengstoff Themen:

Finanzieller Horror: Hertha erwartet das vierte Jahr in Folge einen Mega-Verlust, diese Saison rund 64 Millionen Euro. Die 374 Millionen von Lars Windhorst sind verbrannt, das einst so fette Eigenkapital nicht nur aufgebraucht, sondern rund 15 Millionen Euro im Minus. Die Liga (DFL) erteilte Hertha die Lizenz nur unter Auflage, soll Herthas finanzielle Situation als „hochkritisch“ ansehen.
Hertha BSC zittert um Lizenz und 777-Deal
Spannend wird, wie Hertha für die Zweite Liga plant und was Geschäftsführer und Finanz-Boss Tom Herrich zum Ärger mit der DFL sagt.
Deal mit 777 Partners: Apropos Lizenz. Der US-Investor rettete Hertha im März vor dem Kollaps, versprach mindestens 100 Millionen Euro in die leere Klubkasse zu pumpen. Hertha beteuert, weiter Herr im eigenen Haus zu sein.

Doch die DFL soll einen „hochgradig lizenzrelevanten“ Einfluss der Amis bei Hertha sehen, was die 50+1-Regel im deutschen Profi-Fußball (die Stimmmehrheit muss beim Verein liegen) verletzen könnte.
Hertha-Bossen droht erneut Abwahl
Abwahlanträge gegen die Bosse: Aufsichtsratschef Brüggemann droht schon wieder die Abwahl. Erst im November stimmten bereits 51,64 Prozent der Mitglieder gegen den Unternehmer. Um Brüggemann, der trotz seiner Wahlschlappe mit einer Kampfabstimmung den bisherigen Chef Dr. Torsten-Jörn Klein aus dem Chefsessel drängte, zu stürzen, ist aber eine Drei-Viertel-Mehrheit nötig. Gleiches gilt für die Abwahl des gesamten Präsidiums.
Antrag gegen das Präsidium: Ein Mitglied sieht das Gremium um Präsident Kay Bernstein, erst seit zehn Monaten im Amt, zwar als wirksam, aber unvollständig an, weil die Wahl damals vorzeitig nach Erreichen einer Präsidiums-Mitgliederzahl von sieben abgebrochen wurde. Bernstein strebt deswegen am Sonntag eine Satzungsänderung auf „mindestens sieben und höchstens neun Mitgliedern“ an.
Hertha-MV: Viele offene Fragen und jede Menge Sprengstoff
Diese Rechnung hatte der Hertha-Boss aber ohne Ingmar Pering gemacht. Der Rechtsanwalt, seit 2003 ständig im Präsidium, trat diese Woche zurück und holte dabei zum Rundumschlag gegen Bernstein und Herrich aus. Hertha will die Pering-Lücke schließen, indem der bereits eingereichte Änderungsantrag auf „mindestens sechs Mitglieder“ angepasst werden soll. Ob das durchgeht oder ob das Präsidium zeitnah in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung wieder aufgestockt werden muss, soll am Sonntag mit den Mitgliedern „diskutiert“ werden.
Klar ist nur: Bei Hertha gibt es viele offene Fragen und jede Menge Sprengstoff.
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