Trotz Stolperfalle Preußen Münster: Hertha setzt im Pokal auf die Riesen-Rotation
Trainer Pal Dardai wird seine zuletzt so erfolgreiche Startelf am Dienstag beim Regionalligisten mächtig durcheinanderwirbeln.

Verschnaufpause für viele oder weiter die Mannschaft einspielen? Weil Hertha in nur sieben Tagen drei Spiele bestreitet, stellt sich für Pal Dardai nach zuletzt zwei Siegen genau diese Frage. Der Cheftrainer schmeißt trotz der Stolperfalle Preußen Münster in der zweiten Runde des DFB-Pokals (Dienstag, 18.30 Uhr, Sky) die Riesen-Rotation an.
Die Fans erinnern sich gerne zurück: Bereits einmal, als Hertha nach der Corona-Quarantäne mitten im Bundesliga-Überlebenskampf mit dem Rücken zur Wand stand, wechselte Dardai bei den Spielen im Drei-Tages-Rhythmus munter durch. Das Ergebnis ist bekannt: Weil die Blau-Weißen neun Spiele in Folge nicht verloren, wurde das schier Unmögliche geschafft und am 33. Spieltag der Klassenerhalt gesichert.
Gechter spielt für Dardai
In der Abwehr ist Dardai für das Duell beim Viertligisten sogar zum Umbauen gezwungen: Vize-Kapitän Niklas Stark plagen weiter die Adduktoren. Und zwei Spiele in drei Tagen wären auch für Marton Dardai nach seinem Comeback zu viel. „Er soll lieber trainieren als reisen. Das ist besser für Freitag“, erklärt Papa Pal mit Blick auf das nächste Liga-Spiel bei der TSG Hoffenheim (20.30 Uhr, DAZN).
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Immerhin: Abwehr-Chef Dedryck Boyata hebt den Daumen. Der verletzungsanfällige Belgier will unbedingt in Münster dabei sein. An seiner Seite wird Nachwuchs-Juwel Linus Gechter (17) spielen. Dardai: „Linus ist topfit und trotz seines Alters sehr zuverlässig.“ Als rechter Verteidiger neben Gechter könnte Deyo Zeefuik für Routinier Peter Pekarik einspringen.
Selke soll in Münster knipsen

Auch im Mittelfeld und Angriff wird Dardai umbauen. Sowohl Lucas Tousart als auch Jurgen Ekkelenkamp, Myziane Maolida und Stevan Jovetic sind Pokal-Kandidaten. Stürmen darf wohl Davie Selke, der Hertha in der ersten Runde in Meppen spät zum Sieg schoss.
Damit der ewige Pokal-Traum der Herthaner weiterlebt, appelliert Dardai daran, Münster nicht zu unterschätzen. Preußen zwang Champions-League-Starter Wolfsburg in der ersten Runde in die Verlängerung, in der dem am Sonntag beim VfL entlassenen Trainer Mark van Bommel der folgenschwere Wechselfehler unterlief. Münster gewann das eigentlich verlorene Spiel am grünen Tisch.
Dardai warnt vor Münster
Dardai setzt trotz der Stolperfalle auf die Riesen-Rotation, warnt aber zugleich: „Münster hat eine gute Truppe auf Drittliga-Niveau. Wir bereiten uns wie auf ein Bundesliga-Spiel vor, damit wir keine kalte Dusche kassieren.“
So könnte Hertha spielen: Schwolow - Zeefuik, Boyata, Gechter, Plattenhardt - Ascacibar, Tousart - Ekkelenkamp, Jovetic, Maolida - Selke
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