Trotz Horror-Bilanz: Hertha BSC sieht kein Ende im Glauben an die Wende
Der Abstiegskampf wird zum Psycho-Krimi. Die Blau-Weißen stehen vor einer Mammutaufgabe. Trainer Tayfun Korkut ist dennoch optimistisch.

0:3 in Freiburg, acht verdammte Spiele ohne Sieg. Herthas Profis bemühen sich, doch seit Anfang des Jahres gab es keinen einzigen Dreier. Und seit Sonntag, seit Augsburgs 1:1 gegen Borussia Dortmund, sind sie abgestürzt auf Relegationsplatz 16. Das Abstiegsgespenst spukt immer bedrohlicher durchs Olympiastadion.
Es ist wie verhext: Auch in Freiburg eigentlich wieder gut mitgehalten, doch am Ende steht die nächste Klatsche. Wann machen die andauernden Enttäuschungen die blau-weißen Spieler im Kopf mürbe?
Als das Spiel im Breisgau vorbei war, gab Freiburg-Coach Christian Streich fair zu: „Das Spiel hätte auch andersherum laufen können. Hertha war dran.“ Nette Worte, die aber nichts nützen. Sie sagen nur eines: Trotz der Talfahrt stimmt die Moral in der Truppe noch immer.
Hertha-Coach Korkut sieht keine Zweifler
Trainer Tayfun Korkut weiß um den Psycho-Krimi im Abstiegskampf: „Wir als Trainerteam haben die Verantwortung, dass die Köpfe wieder hoch kommen.“ Bisher sieht der Coach noch keine eklatanten Mentalitätsprobleme: „Wir dürfen nicht anfangen zu zweifeln. Wenn es da jemand geben sollte in der Mannschaft, sind wir da, das aufzufangen. Dass wir Zweifler haben, das Gefühl habe ich nicht.“
Noch hat keiner das Undenkbare im Kopf: den Abstieg. Der Glaube an die Wende ist noch da. Hertha hat nach 24 Spielen jetzt 23 Punkte. Vergangene Saison waren es zum gleichen Zeitpunkt nur 21 Zähler. Trotzdem wurde die Klasse gehalten.
Der Unterschied ist nur: Vor einem Jahr wurde am 24. Spieltag mit dem 2:1 gegen Augsburg der erste Sieg in der Rückrunde eingefahren. Da gab es den Wendepunkt.
Hertha will gegen Frankfurt die Wende
Es sind noch zehn Spiele, die Hälfte davon muss Hertha gewinnen, das sollte für den Klassenerhalt reichen. Klingt allerdings nach einer Mammutaufgabe.
Korkut gibt ehrlich zu: „Einfach ist nichts. Der Druck wird größer. Aufgeben und jammern sind keine Option für uns. Wir müssen hartnäckig bleiben. Dass wir mehr Punkte brauchen, das weiß ich auch. Wir müssen auf uns schauen. Ich schaue nicht nach links, rechts, was andere Konkurrenten machen. Und ich schaue auf jeden Fall auch nicht nach unten.“
Also nächster Versuch am Sonnabend im Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt (15.30 Uhr). Korkut hat den Glauben an die Wende, jetzt muss er ihn jeden Tag seinen Profis eintrichtern: „Im nächsten Heimspiel müssen wir noch mal was draufpacken, damit endlich der Sieg zustandekommt.“
Wenn nicht, wird es für Hertha immer härter.
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