Kommentar

Trotz Corona-Chaos: Hertha, jammern hilft nicht!

Steht am Ende tatsächlich der sechste blau-weiße Abstieg der Klubgeschichte fest, dann, liebe Hertha-Profis, Corona-Chaos hin oder her, muss man sagen: Ihr habt es vorher vergeigt.

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Herthas Spielmacher Matheus Cunha ahnt es wohl auch: Hertha hat zu viele Punkte in dieser Saison liegengelassen. 
Herthas Spielmacher Matheus Cunha ahnt es wohl auch: Hertha hat zu viele Punkte in dieser Saison liegengelassen. Foto: Matthias Koch

Das Wichtigste zuerst: Allen Spielern und Trainern, die sich bei Hertha BSC mit Covid-19 infizierten, ist nur zu wünschen, dass sie schnell genesen und ohne die teils dramatischen Langzeitschäden der heimtückischen Lungenkrankheit davonkommen. 

Auch Spott und Häme über den Corona-Ausbruch bei den Blau-Weißen sind unangebracht. Niemand ist vor dem Virus sicher. Auch die Profis haben Familie und teilweise Kinder, wodurch sich Corona immer einschleichen kann. 

Beim Blick auf das Sportliche bleibt allerdings nur zu sagen: Ja, die verordnete 14-tägige behördlich angeordnete Zwangspause ist für Hertha BSC ein harter Schlag. Ja, der blau-weiße Horror-Spielplan ab Mai ist ein echter Nachteil im Vergleich zur direkten Konkurrenz im Kampf um den Klassenerhalt. Im schlimmsten Fall, und das scheinen erst viele jetzt zu begreifen, könnte es sogar der entscheidende Stoß in den Zweitliga-Abgrund sein.

Zu viele Punkte verschenkt

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Steht am Ende tatsächlich der sechste blau-weiße Abstieg der Klubgeschichte fest, dann, liebe Hertha-Profis, Corona-Chaos hin oder her, muss man sagen: Ihr habt es vorher vergeigt.

Denn diese überdurchschnittlich talentierte Mannschaft hat mir ihren regelmäßigen unterdurchschnittlichen Leistungen so viel leicht einzufahrende Punkte verschenkt, dass sich das nun ganz einfach rächt.

Ganz gleich unter welchen Chefcoach, eines war sicher: Hertha spielt konstant inkonstant. Da half auch der Trainerwechsel von Bruno Labbadia zu Pal Dardai wenig. 

Einschwören in der Quarantäne

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Auf fiese Grusel-Heimspiele gegen Stuttgart (0:2), Mainz (0:0), Bremen (1:4), folgten Auswärtsfahrten zum Vergessen nach Bielefeld (0:1), Freiburg (1:4), Köln (0:0) oder wie zuletzt nach Köpenick zum 1. FC Union (1:1).

Was bleibt ist die Hoffnung, die Sportdirektor Arne Friedrich kämpferisch vorlebt. Dass sich die schief zusammengestellte Truppe endlich an der Ehre gepackt fühlt, sich in Quarantäne auf das Mammutprogramm einschwört und den Karren aus dem Dreck zieht.

Denn trotz des Corona-Chaos: Hertha, jammern hilft nicht!