Die Pose stimmt schon mal: 25-Millionen-Mann Lucas Tousart soll bei Hertha den Ton und Takt angeben. 
Die Pose stimmt schon mal: 25-Millionen-Mann Lucas Tousart soll bei Hertha den Ton und Takt angeben.  Foto:  City-Press

Vorhang auf für den Rekordeinkauf! Wenn Hertha morgen in die Saison startet, steht beim DFB-Pokal-Spiel bei Zweitligist Braunschweig (20.45 Uhr) besonders Lucas Tousart (23) im Fokus. Dem 25-Millionen-Mann von Olympique Lyon kommt eine besondere Aufgabe zu. Tousart soll bei Hertha den Schweini machen.

Wie bitte? Ja, genau. Bastian Schweinsteiger (36) war in der Vorbereitung Thema bei Hertha BSC. Nicht als ein weiterer Zugang, dafür wird es beim in Rente gegangenen Rio-Weltmeister nicht mehr reichen. Dennoch fiel sein Name immer und immer wieder, wenn Hertha-Coach Bruno Labbadia und sein Trainerteam den Spielaufbau bei Ballbesitz übten.

„Sandwich“ und „Schweineposition“, hörte man Labbadias Co-Trainer Eddy Sözer über den Schenckendorffplatz rufen. Aber was ist damit gemeint? „Beim Sandwich lässt sich der defensive Mittelfeldmann beim Spielaufbau zwischen die beiden Innenverteidiger fallen“, erklärt Sözer dem KURIER. Durch das gleichzeitige nach vorne Schieben der Außenverteidiger entsteht eine Überzahl im Mittelfeld. Soweit nichts Neues für Taktik-Freaks.

Co-Trainer Eddy Sözer erklärt Lucas Tousart (l.) Herthas „Schweinsteiger-Plan“.  
Co-Trainer Eddy Sözer erklärt Lucas Tousart (l.) Herthas „Schweinsteiger-Plan“.  
Foto: City-Press

Aber was ist die „Schweineposition“, die bei Hertha BSC in erster Linie Tousart einnehmen soll? „Das hat nicht mit Schweinen zu tun. Wir nennen die Positionsverlagerung wegen Bastian Schweinsteiger so. Der hat das sensationell gespielt“, erklärt Sözer. Wie Schweini über Jahre beim FC Bayern und der DFB-Elf soll Tousart sich beim Spielaufbau auf die Position der Außenverteidiger fallen lassen, von dort Herthas Schlagzahl bestimmen und den neuen blau-weißen Rhythmus vorgeben.

Dass das in der siebenwöchigen Verbreitung noch nicht so gut funktioniert hat, weiß Labbadia. Trotzdem stärkt er Tousart den Rücken. „Lucas soll ein zentraler, wichtiger Spieler bei uns sein“, sagt Labbadia und fordert vor dem Pokal-Spiel in Braunschweig Geduld. „Er ist noch jung, hat zum ersten Mal seine Heimat verlassen und spricht noch nicht unsere Sprache“, erklärt Labbadia. Dazu hatte Tousart vier Monate kein Fußball gespielt, weil in Frankreich die Liga früh abgebrochen wurde.

Labbadia sucht noch eine neue Achse, will die Last auf mehreren Schultern verteilen. Daran, dass Herthas Rekordmann das Zeug zum Anführer hat, zweifelt er nicht. „Lucas ist im Kommen, wird immer stärker. Wir geben ihm die Zeit. Wir wissen, dass er eine wichtige Rolle auf unserer Achse spielen kann.“ Am besten beweist Tousart das gleich am Freitagabend. 

So will Hertha spielen: Schwolow – Zeefuik, Stark, Rekik, Plattenhardt – Tousart, Mittelstädt – Lukebakio, Darida, Dilrosun – Cunha.