Serie: Hertha braucht ein Wunder! Hertha kann Wunder!
Teil 8: Herthas Zecke macht als Künstler Karriere
Weil Andreas Neuendorf unbedingt seinen Spitznamen aufs Trikot haben möchte, greift er zu Pinsel und Farbe

Oft geriet Hertha BSC, so wie diesmal im Kampf um den Klassenerhalt durch die Quarantäne, in Not. Fast immer, und das soll Mut machen, ziehen die Blau-Weißen den Kopf aus der Schlinge. Hertha kann Wunder – Nr. 8.
Andreas Neuendorf ist für jeden Spaß zu haben. Wer austeilt, sollte aber auch einstecken können. Nicht alle können das, der damalige Mittelfeldspieler und heutige Assistent von Trainer Pal Dardai aber schon. Als er für einige Zeit bei Bayer Leverkusen anheuert, sich in dieser Zeit einen Zeckenbiss einhandelt und deshalb sogar ins Krankenhaus muss, ist nach seiner Rückkehr in die Kabine der Klamauk groß. Von Ulf Kirsten, dem „Schwatten“, bekommt Neuendorf sofort einen Spitznamen verpasst: Zecke.
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Weil er fortan von allen so gerufen wird und mancher seinen wahren Vornamen gar nicht mehr auf dem Schirm hat, will Neuendorf aus der Not eine Tugend machen. Was Spanier und Brasilianer dürfen, nämlich mit ihren Kampf- oder Künstlernamen auf dem Trikot auflaufen, will „Zecke“ auch.
Nur hat er die Rechnung ohne die Funktionäre des Deutschen Fußball Bundes und der damals noch jungen Deutschen Fußball-Liga gemacht. Beide bremsen ihn mit einer für ihn fadenscheinigen Begründung aus. Als Künstlername geht nur durch, wenn der auch im Personalausweis eingetragen ist. Spitznamen? Igitt! Wo kämen wir da nur hin …
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Zecke aber ist Zecke und will auch auf dem Platz Zecke sein. Erst recht als Berliner Junge, der vom Niederrhein zurück in der Hauptstadt ist und ab 2001 erneut bei Hertha spielt. Also um die Ecke gedacht und Nägel mit Köpfen gemacht. In dem Fall zu Pinsel und Farbe gegriffen, zwei Ölgemälde vom Feinsten angefertigt und sie mit dem Künstlernamen „Zecke“ signiert.
Ach ja, die Gemälde haben, wie es sich für wahre Künstler gehört, sogar eine Geschichte und einen Namen. Das eine heißt „Gesicht 2001“ und das andere – typisch Zecke und eigentlich zum Lachen – „Krickelkrakel 2001“.
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Verkauft werden sie übrigens auch, jedes für 200 Euro. Damit ist es nicht nur ein Hobby, sondern ein Gewerbe. Und einem, der von eigener Hand gefertigte Gemälde verkauft, sollte man einen Künstlernamen nicht verweigern.
So trickst Zecke den Amtsschimmel aus, lässt sich „Zecke“ in den Perso eintragen und trägt diesen Namen ab der Saison 2002/03 stolz wie Bolle auch auf seinen Trikots.