Sorry, aber bei Hertha BSC ist alles zu spät
Der Absturz des Traditionsklubs kommt jetzt langsam, aber gewaltig. Ein Retter auf der Trainerbank muss schon magische Kräfte haben, um den Abstieg zu verhindern.

Vielleicht diskutieren jetzt einige Fans über die Einwechslungen bei Herthas 0:2 in Gladbach, vielleicht sagen sie mehr aus, weil sie genau die Situation des Vereins widerspiegeln. Ja, auch die Offensivspieler kamen als Joker zu spät. Zu spät, alles ist bei Hertha zu spät.
Auch die Trainerentlassung. Nach dem desaströsen Rückrundenstart inklusive Pokalderby-Pleite gegen den 1. FC Union wäre es nach dem enttäuschenden 1:1 gegen den VfL Bochum an der Zeit gewesen, Tayfun Korkut auszutauschen. Nicht mal das 1:2 gegen Fürth reichte für die Notbremse. Jetzt sind es noch acht Spiele, fünf müssen davon gewonnen werden. Der Retter muss erst mal gefunden werden, der solche magischen Kräfte hat.
Ja, in Gladbach hat die Mannschaft endlich wie ein Team, das im Abstiegssumpf steckt, gekämpft. Aber auch das hätte schon vor Wochen sein müssen, um irgendwie aus dem Keller herauszukommen. Auch hier wie bei den Zweikämpfen: Viel zu lange einen Schritt zu langsam.
Die Erkenntnisse zum Niedergang des Traditionsvereins werden jetzt auch immer mehr von den Verantwortlichen des Klubs diskutiert. Nach der Katastrophensaison 2019/20 mit insgesamt vier Trainern (Ante Covic, Jürgen Klinsmann, Alexander Nouri und Bruno Labbadia) verließen mit Vedad Ibisevic, Per Skjelbred, Thomas Kraft und Salomon Kalou die wichtigsten Leitwölfe den Verein.
Keinen erfahrenen Ersatz zu holen, war im Sommer 2020 das Versäumnis von Ex-Manager Michael Preetz. Die Hoffnung auf sich herausbildende Führungsspieler war naiv. Und es reichte auch kein Sami Khedira wie 2020/21 oder jetzt Kevin-Prince Boateng. Einzelne Häuptlinge, die selbst mit ihrer Fitness zu kämpfen haben, können keinen Teamgeist auf dem Rasen hervorzaubern.
Manger Fredi Bobic sagt jetzt: „Die Spieler haben erkannt, dass sie das Problem sind.“ Tja, auch diese Erkenntnis kommt zu spät. Für den Klassenerhalt hilft nur noch ein Wunder. Wenn es dafür nicht auch schon zu spät ist ...
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