Der große KURIER-Check
Sechs Tage bis zum Pokal in Braunschweig: Hertha ist sechsmal gut und sechsmal schlecht
Saisonvorbereitung, Testspiele, alles egal. Nächsten Sonntag geht für Hertha BSC der Ernst in der ersten Pokalrunde wieder los. Der KURIER sagt, wo es schon prima läuft und wo es noch hakt.

Montag wird Hertha BSC 130 Jahre alt. Am 25. Juli 1892 wurde der Verein nach dem Ausflugsschiff „Hertha“ benannt und gegründet. Doch wo geht es in dieser Saison mit dem alten Dampfer hin? Sechs Tage vorm ersten Pflichtspiel, der Pokalpartie bei Zweitligist Braunschweig am Sonntag (18 Uhr), sagt der KURIER sechs Dinge, die gut und die schlecht laufen.
Das ist schon mal prima
Mehr Teamgeist ist da
Nach drei Katastrophen-Jahren entwickelt sich endlich wieder ein Teamspirit. Die Relegationsschlacht gegen Hamburg ließ die Spieler zusammenrücken. Der neue Trainer Sandro Schwarz nimmt jeden Profi bei seinen Gedanken mit: „Die Mannschaft ist engagiert, jeder einzelner Profi.“
Kapitänsfrage geklärt

Meistgelesen
Blick in die Sterne
Tageshoroskop für Donnerstag, 21. September 2023 – für alle Sternzeichen
Jubiläums-Staffel beginnt
„Hochzeit auf den ersten Blick“: Welche Paare sind noch zusammen?
Folge am Mittwoch
Serientod bei GZSZ? Zoe schießt während der Geiselnahme auf SIE
Jahrzehnte im Schrank
Wahnsinnspreis bei „Bares für Rares“: Irrer Münzschatz in Schalenform
Stromfresser oder nicht?
Wie teuer ist es wirklich, wenn das Ladekabel in der Steckdose bleibt?
Dedryck Boyata war zwei Jahre wegen vieler Verletzungen eigentlich nur Teilzeit-Kapitän. Eine Hierarchie konnte so nicht wirklich entstehen. Jetzt hat Marvin Plattenhardt die Binde und einen Stammplatz. Schwarz: „Platte genießt ein hohes Ansehen bei seinen Mitspielern.“
Zug im Team
Wenn ein fast schon abgeschriebener Spieler wie Deyo Zeefuik jeden Tag Vollgas gibt und sogar von Manager Fredi Bobic gelobt wird („Positiver Junge, der immer mit Spaß dabei ist“), erkennt man, dass Schwarz in Sachen Motivation die Spieler im Griff hat.
Stabilere Abwehr
Es soll ein aggressiver, offensiverer Fußball gespielt werden. Ohne löcherige Abwehr. Das klappte in der Sommervorbereitung schon sehr viel besser als im Vorjahr mit 71 Gegentoren.
Neuzugänge im Team drin

Innenverteidiger Felip Uremovic, Außenverteidiger Jonjoe Kenny oder Mittelfeldabräumer Ivan Sunjic integrierten sich megaschnell. Flügelflitzer Chidera Ejuke war bei seinem Debüt im 1:2-Test gegen West Bromwich auch sofort drin im Team.
Gute Chemie zwischen Manager und Trainer
Bobic und Schwarz verstehen sich prima. Der Coach hat einen Härtejob, weil er auf neue Spieler warten muss und andere gehen werden. Das hat er in den ersten Wochen gut moderiert. Es gab nie ein Klagen und Drängeln wegen der Transfers.
Das läuft noch nicht rund
Es fehlt noch ein Stürmer
Neuer Offensivfußball ist gut, doch da muss auch ein echter Knipser her. Der Sturmhüne Ludevic Ajorque (28) von Racing Straßburg soll’s werden. Doch er braucht, wenn er denn da ist, Zeit, um das Spielsystem von Schwarz zu verinnerlichen.
Lähmender Transferstau
Stellvertretend fürs größte Dilemma bei den Abgängen steht Angreifer Kris Piatek. Ein Wechsel des Polen zieht sich wie ein Kaugummi. Verkaufen, wieder verleihen? Italien oder doch eventuell Dortmund? Das Thema muss schnell vom Tisch.
Drei Pleiten in England

Es waren nur Testspiele. Ergebnisse sind da zweitrangig. Trotzdem nagt das 0:1 gegen Derby, das 1:3 gegen Nottingham und besonders das 1:2 gegen West Bromwich ein bisschen am Selbstbewusstsein. Es war eine misslungene Generalprobe fürs Pokalspiel.
Keine Durchschlagskraft
Die Spieler haben das Schwarz-System verinnerlicht. Hohes Pressing, frühes Attackieren des Gegners. Doch gelungene Angriffe sind zu selten. Weiß auch Schwarz: „Nach vorne müssen wir noch konsequenter, präziser sein. Einige Automatismen sind da, aber das muss besser werden. Es ist ein Entwicklungsprozess.“
Lukebakios langsamer Lernprozess
Dodi Lukebakio ist ein brillanter, schneller Techniker, doch er scheitert zu oft an sich selbst. Von der Laufbereitschaft fürs Team hat er zugelegt, doch er spielt oft immer noch zu umständlich und verliert sich in unnützen Zweikämpfen, anstatt zum Mitspieler zu passen.
Stimmung der Fans

Viele Anhänger sind nach drei miesen Jahren skeptisch und sehen schon wieder den Untergang, obwohl die Saison noch nicht begonnen hat. Ändern können das in erster Linie nur die Profis. Den Rucksack haben sie erst mal zu tragen.
Lesen Sie hier mehr über Hertha BSC >>