Sechs Gründe, warum Hertha BSC beim FC Bayern nur gewinnen kann
Als klarer Außenseiter in München haben die Profis von Pal Dardai eigentlich nichts zu verlieren. Das könnte Kräfte freisetzen ...

Die Ausgangslage ist klar: Hier der haushohe Favorit aus München, der zwar angeschlagen wirkt, aber nicht ausgeknockt ist. Dort die angeschlagene alte Dame, die beim FC Bayern am Sonntag (15.30 Uhr/Dazn) nicht unter die Räder geraten will. Doch es gibt Gründe, warum Hertha BSC bei dem schweren Gang in die Münchner Arena eigentlich nur gewinnen kann!
... weil niemand etwas von Hertha erwartet: Das Schlusslicht beim Zweiten? Da ist die Ausgangslage klar. Also können die Mannen von Pal Dardai befreit und unbelastet aufspielen. Niemand reißt ihnen den Kopf ab, wenn es schiefgeht. Entscheidend werden die beiden letzten Heimspiele der Saison gegen Stuttgart und Bochum. Wenn sich Hertha mit Anstand aus der Affäre zieht, kann das nur Mut machen für den Saisonendspurt. Selbst eine knappe Niederlage könnte also psychologisch wertvoll und damit ein Gewinn für die Köpfe der blau-weißen Kicker sein.
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.... weil Dardai intern ein Zeichen gesetzt hat: Mit der Aussortierung von Ivan Sunjic hat der Trainer einen Knalleffekt gelandet und jedem klargemacht, dass es nur im Miteinander geht und einzelne Egos zurückstecken müssen. Der Ungar pocht auf Disziplin. Auf und neben dem Platz.
Tuchel spricht von Hertha BSC auf Augenhöhe
... weil die Bayern sich ihrer selbst nicht mehr sicher sind: „Wir müssen die Erwartungshaltung zurückschrauben“, forderte Trainer Thomas Tuchel vor der Partie, das Spiel gegen die Hertha müsse seine mental angeschlagene und personell geschwächte Elf „auf Augenhöhe angehen“. Auf Augenhöhe? Wo ist die berühmte „Mia san mia“-Haltung der Bajuwaren? Da ist jemand arg verunsichert. Das muss man ausnutzen.
... weil die Bayern ihre Möglichkeiten vertändeln: Viel zu oft haben die Münchner die auf dem Silbertablett dargereichten Chancen weggeschmissen, wenn der BVB sie ihnen serviert hat. Nun hat Dortmund im Revierderby in Bochum mit dem 1:1 wieder gepatzt. Der Druck, dass es nun endlich klappen muss, ist immens. Vielleicht größer als je zuvor. Es könnte die letzte Gelegenheit für die Nobeltruppe von der Isar sein, die Schwarz-Gelben zu überflügeln. Danach sind nur noch vier Spiele und die Münchner haben das schwere Restprogramm im Vergleich zu Borussia.
... weil Dodi Lukebakio gern gegen die Bayern spielt: Sechs Buden hat der Belgier in seiner Karriere schon gegen die Münchner gemacht. Mehr als gegen jedes andere Team der Liga. Die sind zudem hinten anfällig bei Kontern und Tempogegenstößen und müssen auf den flinken Dayot Upamecano verzichten. Klingt wie gemalt für den 25-Jährigen.
... weil Hertha BSC einfach mal dran ist: Fast ein halbes Jahrhundert warten die Bau-Weißen jetzt schon auf einen Auswärtsdreier in München. Der letzte gelang Ende Oktober 1977 durch zwei Treffer von Bernd Gersdorf und Gerhard Grau. Das ist 46 Jahre her! Der große Erich Beer war auch mit von der Partie und ist heute als Glücksbringer im Stadion. Und jeder weiß: Je länger eine Serie andauert, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass sie reißt.
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