Im August feierte der 1. FC Union beim Krisenklub Schalke 04 ein Schützenfest. Sven Michel traf doppelt und am Ende stand es 6:1 für die Köpenicker. 
Im August feierte der 1. FC Union beim Krisenklub Schalke 04 ein Schützenfest. Sven Michel traf doppelt und am Ende stand es 6:1 für die Köpenicker.  imago images/pepphoto

Ob Rot-Weiß oder Blau-Weiß, Sonntag können alle mal die Stadtrivalität zwischen dem 1. FC Union und Hertha BSC für 90 Minuten vergessen. Es geht um Berlin gegen den Pott! Es geht um gegenseitige Schützenhilfe. Die Eisernen können den Blau-Weißen mit einem Sieg gegen den Tabellenletzten Schalke (15.30 Uhr) im Abstiegskampf helfen. Und Dauerpatient Hertha kann mit einer Sensation in Dortmund (17.30 Uhr) den Köpenickern helfen, indem die Blau-Weißen den BVB auf Abstand (bisher zwei Zähler Vorsprung) bringen.

Okay, ein Union-Heimsieg gegen Gelsenkirchen ist weitaus wahrscheinlicher als eine Hertha-Sensation beim BVB. Doch manchmal passieren ja sonderbare, wundervolle Dinge im Fußball.

Unions Erfolgstrainer Urs Fischer hat sich längst zum Hertha-Fan geoutet, weil er diese Derbys so liebt. Nach dem 2:0-Sieg im Olympiastadion vor drei Wochen sagte der Schweizer: „Ob ich die Derbys vermissen würde? Na, logisch! Das sind die besonderen Spiele. Es geht ums Prestige. Das sind tolle Spiele, die würde ich vermissen. Wenn ich diese Stimmung in diesem Stadion gesehen habe in diesem Derby.“

1. FC Union: Urs Fischer liebt Derbys

Bei aller Rivalität zwischen Hertha BSC und dem 1. FC Union: Die beiden Trainer Sandro Schwarz und Urs Fischer mögen sich.
Bei aller Rivalität zwischen Hertha BSC und dem 1. FC Union: Die beiden Trainer Sandro Schwarz und Urs Fischer mögen sich. imago images/nordphoto/Engler

Ja, Union kann dazu beitragen, dass die Blau-Weißen in der Liga bleiben, in dem die Köpenicker mit ihrer Champions-League-reifen Mannschaft gegen die Abstiegskonkurrenten von Hertha gewinnen. „Schützenhilfe? Ich kann da nichts versprechen, aber wir werden es versuchen. Denn wir wollen ja so viele Punkte wie möglich holen. Wenn wir Hertha damit helfen, umso besser.“ Sonnabend schaute er erstmal nur auf sein Team und nicht auf Herthas Partie beim BVB: „Ich drücke morgen vor allem uns die Daumen. Wir müssen unsere Hausaufgaben machen.“

Der Ehrenmann aus der Schweiz sagte zu seinem blau-weißen Kollegen Sandro Schwarz aber auch: „Wir müssen schauen, aber auch ihr müsst schauen, dass wir das in der kommenden Spielzeit auch haben.“

Hertha BSC: Sandro Schwarz hat gerade andere Sorgen

Punkte müssen für die Blau-Weißen her. Hertha hat nach vier Pleite in Folge wieder Hoffnung geschöpft. Das 4:1 gegen Gladbach vergangenes Wochenende war ein erstes Lebenszeichen und gibt den Profis wieder neues Selbstvertrauen. Schwarz: „Der Sieg gegen Gladbach war ein gutes Gefühl für uns alle. Es war wichtig, in aller erster Linie für uns, dass wir das Signal gesendet haben, wie wir Fußballspiele gewinnen können. Wir müssen weiter mutig bleiben.“

Auch in Dortmund, denn jeder Punkt zählt im Abstiegskampf. Keller-Konkurrent VfB Stuttgart siegte 3:0 gegen den 1. FC Köln, die Blau-Weißen rutschten auf Rang 17 ab. Für Hertha ist ein Wunder beim BVB existenziell, für Union eine nette Beigabe.

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