Gehaltsverzicht bei den Blau-Weißen, neuer Krisen-Plan der Liga

Hertha-Manager Michael Preetz macht Corona-Mut: "Wir bekommen das hin"

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Hertha-Manager Michael Preetz.
Hertha-Manager Michael Preetz.imago-images

Berlin - Hoffen auf den Tag X! Mehr bleibt der Deutschen Fußball-Liga (DFL) während der Corona-Pandemie nicht. Für den Fall, dass sich die Ausbreitung des Virus’ kontrollieren lässt, schmiedeten die 36 Profi-Klubs der 1. und 2. Bundesliga ein Szenario für den Neustart. Hertha-Manager Michael Preetz hat die Hoffnung nicht aufgegeben, dass der Ball ab Mai wieder rollt.

„Ich glaube noch daran. Wir haben durch die EM-Absage mehr Spielraum bekommen, um die Saison bis zum 30. Juni, möglicherweise auch darüber hinaus, zu Ende zu spielen“, erklärt Preetz in einer Video-Botschaft und betont: „Das ist der klare Wunsch aller Klubs.“

Zusammen mit Herthas Finanz-Boss Ingo Schiller nahm er an der ersten virtuellen DFL-Mitgliederversammlung im Videostream teil. Dort stellte DFL-Chef Christian Seifert zunächst klar: „Die Kontrolle der Ausbreitung und der Schutz der Risikogruppen steht an erster Stelle.“

Um dennoch gleichzeitig den Neustart zu planen, einigten sich die 36 Mitglieder auf vier wesentliche Eckpunkte, um die Saison bis Juni zu beenden.

Die Eckpunkte der Liga

* Einstimmig stimmten die Bosse der Verlängerung der Zwangspause (seit 12. März) bis mindestens 30. April zu. Bis 5.April soll kein Klub mit dem  Teamtraining beginnen.

* Für alle 36 Standorte werden Produktionskonzepte erstellt, wie sich mit geringstmöglichem Personaleinsatz auch Spiele ohne Anwesenheit von Zuschauern durchführen lassen.

* Eine medizinische Taskforce unter der Leitung des DFB-Mannschaftsarztes entwickelt einen verbindlichen Leitfaden. Darin soll geklärt werden, unter welchen Bedingungen sich Hygiene und Prävention bei der Durchführung von Trainingseinheiten und Spielen gewährleisten lassen.

* Ein Bündel an Maßnahmen, das die Klubs mit Blick auf das Lizenzierungsverfahren entlasten und vor dem Bankrott retten soll. Seifert: „Ziel ist es, allen Klubs Möglichkeit und Zeit zu geben, die Auswirkungen der Corona-Pandemie zu bewältigen.“

Horror-Szenario Saisonabbruch

Sollte ab Mai der Ball wieder rollen, lässt Preetz alle Herthaner aufatmen: „Wir werden das hinbekommen. Die nächsten drei Monate werden Führungskräfte wie Profis auf Teile ihres Gehalts verzichten. Dadurch sparen wir einen siebenstelligen Betrag.“

Für die blau-weißen Spieler steht nach dem Ende der 14-tägigen häuslichen Quarantäne nun ein „verschärftes Lauftraining auf dem Programm“.

Kommt es doch zum Horror-Szenario Saisonabbruch, droht einigen Klubs die Pleite. Seifert: „Ich möchte nicht detailliert über den Zustand einiger Klubs sprechen, aber einige könnten in eine existenzbedrohende Situation geraten.“

Auch Preetz graut es davor: „Ein Abbruch hätte sicherlich noch mal ganz andere Auswirkungen, die wir im einzelnen untersuchen müssen“, so Herthas Manager.