Herthas neuer Stürmer Wilfried Kanga (24) will am Sonnabend gegen Bayer Leverkusen endlich sein erstes Saisontor schießen.
Herthas neuer Stürmer Wilfried Kanga (24) will am Sonnabend gegen Bayer Leverkusen endlich sein erstes Saisontor schießen. Imago/Contrast

Es gibt bereits reichlich positive Entwicklungen bei Hertha BSC in dieser Saison. Oliver Christensen zeigt Woche für Woche, dass er zu Recht die neue Nummer eins ist. Marco Richter hat mir seinem Kampf gegen den Krebs das Team neben, mit seinem Comeback auch auf dem Platz gepusht. Dodi Lukebakio ackert plötzlich, wirkt wie ausgewechselt und Lucas Tousart wächst immer mehr in die Rolle des Anführers. Platzt gegen Leverkusen (Sonnabend, 15.30 Uhr) jetzt auch der Knoten bei Mittelstürmer Wilfried Kanga? Herthas Willy will's wissen.

Für einen Stürmer ist es nach einem Wechsel enorm wichtig, rasch sein erstes Tor zu erzielen. Das Erfolgserlebnis beflügelt und macht die Eigengewöhnungszeit deutlich leichter. Jordan Siebatcheu (zwei Tore, zwei Vorlagen in vier Spielen) und der 1. FC Union können ein Lied davon singen.

Herthas neuer Angreifer Willy Kanga, vier Millionen Euro teuer und wie sein Kumpel Siebatcheu von den Young Boys Bern nach Berlin gekommen, wartet dagegen auch nach fünf Spielen noch auf seinen ersten Treffer in der Bundesliga.

Hertha-Trainer Sandro Schwarz lobt Willi Kanga

Bei Hertha wird französisch gesprochen: Wilfried Kanga (l.) mit seinem Landsmann Lucas Tousart (r.) und Belgiens Dodi Lukebakio. 
Bei Hertha wird französisch gesprochen: Wilfried Kanga (l.) mit seinem Landsmann Lucas Tousart (r.) und Belgiens Dodi Lukebakio.  Imago/Metodi Popow

Cheftrainer Sandro Schwarz weiß, wie Stürmer ticken, welche Bedeutung es hat, wenn der Ball im Netz zappelt. Dass Kanga seine Durststrecke in Deutschland zu schaffen macht, glaubt er dennoch nicht. „Ich empfinde ihn nicht als ungeduldig. Er arbeitet viel für die Mannschaft, ist sehr fleißig, verteidigt, behauptet Bälle und strahlt eine enorme Präsenz aus“, lobt Schwarz.

Welche Kniffe Schwarz parat hat, um den Kanga-Knoten platzen zu lassen? „Nicht so viel darüber reden“, erklärt Schwarz und lacht. Der Coach weiter: „Für uns ist das kein Thema. Es ist für Willi eine neue Liga, ein neues Umfeld. Er hat keine Vorbereitung mit uns gehabt. Es wird alles kommen. Da bin ich mir sicher.“

Hertha BSC: Vedad Ibisevic soll Willi Kanga helfen

Zusammen mit seinem Team und Stürmertrainer Vedad Ibisevic wird intensiv mit Kanga im Training gearbeitet. Schwarz: „Veda kann ihm helfen, was Laufwege und das Verhalten im Strafraum angeht. Das sind Dinge, mit denen wir uns beschäftigen.“

Schwarz hofft, dass Kanga eine ähnliche Entwicklung nimmt wie Lukebakio und Tousart. Über das Duo, das in den vergangenen Jahren viel Kritik einstecken musste und bereits als (teure) Fehleinkäufe abgestempelt wurde, gerät der Coach fast ins Schwärmen: „Seine Haltung, seine Laufstärke, seine Zweikampfpräsenz, gegen den Ball aktiv zu sein, immer den Stock in den Speichen zu haben, das macht er richtig gut“, erklärt Schwarz über Mittelfeldmann Tousart, der zwei Jahre vielmehr Mitläufer als Anführer war.

Hertha BSC: Schwarz lobt Lukebakio und Tousart

Noch krasser ist die Entwicklung bei Lukebakio, der beim 2:0-Sieg in Augsburg das wichtige erste Tor erzielte. Schwarz: „Das tut Dodi gut. Aus Trainersicht ist es noch schöner, dass er nach Ballverlusten jetzt weiter fleißig arbeitet. Er hat einen Zug zum Tor, den wir brauchen.“

Gebraucht wird bei Hertha aber vor allem ein echter Knipser, um eine sorgenfreie Saison zu erleben. Das zeigt ein Blick in die Geschichtsbücher. In den vergangenen 25 Jahren gab es davon nur drei: Michael Preetz, Marko Pantelic und eben Ibisevic.

Umso wichtiger, dass Kanga gegen Leverkusen endlich trifft.

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