Mit der Lizenz in der Tasche

Planungssicherheit: Jetzt soll bei Hertha BSC alles ganz schnell gehen

Nach der Spielerlaubnis für Liga zwei entscheiden die Finanzen, wen sich die Blau-Weißen noch leisten können.

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Trainer Pal Dardai (l.) und Sportdirektor Benjamin Weber haben Grünes Licht fürs Hertha-Team 2023/24.
Trainer Pal Dardai (l.) und Sportdirektor Benjamin Weber haben Grünes Licht fürs Hertha-Team 2023/24.Jan-Philipp Burmann/City-Press

Jetzt kann alles schnell gehen. Hertha BSC hat mit der Lizenz für die 2. Liga Planungssicherheit und kann alle Bremsen lösen. Sportdirektor Benjamin Weber hat bis zum Trainingsstart in weniger als zwei Wochen nicht viel Zeit, den Kader für die Mission Wiederaufstieg zu bauen. Große Transferexperimente kann sich Hertha BSC eh nicht leisten. Und bis zur ersten Trainingseinheit unter dem alten und neuen Chefcoach Pal Dardai wird die Shopping-Tour mit begrenztem Budget auch sicher längst noch nicht beendet sein.

Nicht mehr mit dabei sein werden Omar Alderete (FC Getafe), Santiago Ascacibar (Estudiantes de la Plata), Chidera Ejuke (ZSKA Moskau/war ausgeliehen), Stevan Jovetic (unbekannt), Maximilian Mittelstädt (VfB Stuttgart) und Lukas Ullrich (Borussia Mönchengladbach/ablösefrei) sein. Auch der Vertrag von Kevin-Prince Boateng, der vor einem Jahr als Führungsfigur in der Relegation den Abstieg noch hatte verhindern können, läuft aus.

Noch ist die Liste der Abgänge bei Hertha BSC länger als die der neuen Spieler

Den bisher verkündeten Abgängen stehen bisher nur zwei Zugänge gegenüber: Fabian Reese von Holstein Kiel und Gustav Christensen vom FC Midtjylland. Mit der Lizenz für die Zweite Liga dürfte sich das schnelländern.

Einen Transferüberschuss in zweistelliger Millionenhöhe müssen die Blau-Weißen erzielen. Dass Stammtorwart Oliver Christensen Angebote aus England haben soll, käme da sicherlich nicht ungelegen. Er wie auch Dodi Lukebakio, Lucas Tousart oder Suat Serdar könnte bei einem Verkauf noch mal Geld einbringen. Auch die jungen Jessic Ngankam und Derry Scherhant, mögliche Aushängeschilder des ausgerufenen Berliner Wegs, sollen das Interesse anderer Klubs geweckt haben.

Mit Neapel bahnt Hertha BSC ein Tauschgeschäft um Lucas Tousart und Diego Demme an

Zwei weitere Zugänge sollen so gut wie feststehen. Zum einen die Rückkehr von Torwart Marius Gersbeck, der vom Karlsruher SC per Option wieder unter Vertrag genommen werden kann. Der andere ist Diego Demme. Der mittlerweile 31-Jährige spielte von Januar 2014 bis Januar 2020 für RB Leipzig und wechselte dann zur SSC Neapel. In der Meistersaison von Napoli spielte der kampfstarke, lauf- und einsatzfreudige Mittelfeldmann aber keine wirkliche Rolle mehr. Sein Vertrag läuft noch bis Ende Juni 2024, spekuliert wurde, ob die Hertha im Gegenzug Tousart an den Fuß des Vesuvs ziehen lässt.

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Gespräche soll es auch Gespräche mit Ahmet Arslan, der in der vergangenen Saison von Kiel an Dynamo Dresden ausgeliehen war, und Angreifer Donis Avdijaj, der zuletzt vom FC Zürich an den TSV Hartberg in Österreich ausgeliehen war, geben.

Inwiefern auch die beiden schon gespannt an diesem Sonntag verfolgen, wen die Hertha in der ersten Runde des DFB-Pokals zugelost bekommt, bleibt abzuwarten. Acht Tage später jedenfalls steht der Trainingsauftakt an, am 7. Juli im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark ein Testspiel gegen den BFC Dynamo. Vor der Saisoneröffnung am 22. Juli geht es ins Trainingslager nach Zell am See vom 12. bis zum 21. Juli, ehe am letzten Juli-Wochenende die Saison in der 2. Bundesliga startet.