Peter Niemeyer köpfte beim ersten Stadtduell das Tor zum 1:0 für Hertha. Endstand 1:1.<br>
Peter Niemeyer köpfte beim ersten Stadtduell das Tor zum 1:0 für Hertha. Endstand 1:1.
Foto: imago images/Contrast

Das Derby zwischen Hertha BSC und dem 1. FC Union steigt in wenigen Stunden. Zur Einstimmung erinnert sich Ex-Herthaner Peter Niemeyer (37) an seine Stadtduelle mit den Köpenickern.

Die Aktion ist jetzt über zehn Jahre her, aber Peter Niemeyer weiß es noch ganz genau  und sieht die Bilder vor sich. Der ehemalige Defensivspezialist sagt: „Das erste Derby gegen Union an der Alten Försterei war schon geil. Vor dem Spiel haben uns unsere Fans heiß gemacht und gesagt, dass wir zu Derby-Helden werden können. Ich habe ja in meiner Karriere nicht so viele Tore geschossen, aber immerhin den ersten Derby-Treffer in Berlin erzielt. Von unserem Stürmer Nikita Rukavytsya, einem Australier, kam eine gute Flanke. Ich war mit nach vorn gegangen und habe den Ball reingeköpft. Und das schon nach zwei Minuten. Das war richtig  geil!“

Niemeyer, der zwischen 2010 und 2015 für Hertha 67 Erstligaspiele und 53 Duelle in der Zweiten Liga bestritt und das Team auch zwei Jahre als Kapitän anführte, sind die Derbys in bester Erinnerung geblieben. „Das sind Duelle für die man ja Fußball spielt. Es geht darum, wer ist der Größte, der Beste in der Stadt, was nicht nur für die Mannschaft, sondern auch für die Fans ganz wichtig ist.“

2. Bundesliga-Saison 2010 / 2011: Adrian Ramos und&nbsp; Peter Niemeyer jubeln.&nbsp;<br><br><br><br>
2. Bundesliga-Saison 2010 / 2011: Adrian Ramos und  Peter Niemeyer jubeln. 



Foto:  Mathias Renner/City-Press

Niemeyer, der im Mittelfeld oft auch rustikal zu Werke ging, hat alle vier Zweitligaderbys gegen Union bestritten, war stets mittendrin im Getümmel. „Unsere Niederlage im Olympiastadion mit dem Freistoßtor von Unions Torsten Mattuschka ist mir noch gegenwärtig, aber vor allem auch unser 2:1-Sieg später an der Alten Försterei, als Ronny wieder mal einen genialen Freistoß schoss. Danach haben wir groß gefeiert.“

Niemeyer ist seit August dieses Jahres Sportdirektor beim Regionalligisten Preußen Münster, einem Traditionsverein, der aus der Dritten Liga abgestiegen war. Vor dem Berliner Derby aber sagt Niemeyer: „Union leistet sehr gute Arbeit. Die haben sich richtig gut in der Bundesliga etabliert. Alle Achtung!“

Und die Hertha? „Da passiert sehr viel. Man sollte dieser talentierten Mannschaft etwas Zeit geben. Wer auf ein höheres Level will wie eben Hertha, benötigt dafür Zeit und Geduld. Der Verein muss ja auf allen Ebenen wachsen.“

„Duelle mit Hertha gegen Union waren emotionaler für mich“

Als Niemeyer einst nach Berlin kam und bei Hertha zu einer festen Größe wurde, hatte er schon enorme Derby-Erfahrungen sammeln können. Als Profi bei Werder Bremen kam es zu einem Kuriosum. Im Frühjahr 2009 traf Werder binnen 19 Tagen sage und schreibe viermal im Nord-Derby auf den Rivalen Hamburger SV – und gewann viermal!

„Das passierte in der Bundesliga, im DFB-Pokal und in zwei Halbfinalspielen im Uefa-Cup.“ Niemeyer: „Das lief damals wie im Film ab, und ich konnte später nur schwer auseinander halten, wie lange ich immer auf dem Platz stand oder wann ich ausgewechselt worden war.“

Trotz dieser Nordderbys sagt Peter Niemeyer: „Die Duelle mit Hertha gegen Union waren emotionaler für mich. In Bremen war ich einer unter vielen. Bei Hertha musste ich als Stammspieler und Kapitän vorneweg marschieren. Das war schöner für mich.“