Niklas Stark hielt zuletzt die Abwehr mit Einsatz und Umsicht zusammen. Deswegen ist er für Dardai der „Papa Bär“.
Niklas Stark hielt zuletzt die Abwehr mit Einsatz und Umsicht zusammen. Deswegen ist er für Dardai der „Papa Bär“. Foto: imago images/Simon

Dieser Endspurt um den Klassenerhalt wird tierisch! Nach den harten Wochen gegen die Spitzenteams muss Hertha BSC Sonnabend (15.30 Uhr) gegen Abstiegskonkurrent FC Augsburg die Sau rauslassen und nach neun sieglosen Spielen endlich wieder gewinnen. Pal Dardai schwört sein Team mit Zoologie ein: Papa Bär, Löwe und Känguru – macht endlich das Tor zu!

Der Trainer bemüht oft Bilder aus der Tierwelt, um allen zu verdeutlichen, was in seinem Team los ist. Den Grund dafür hat er vor ein paar Wochen verraten: „Als Kind wollte ich Tierarzt werden. Auf dem Gebiet kenne ich mich aus.“

Fünf Spiele hat der Ungar seit seiner erneuten Amtsübernahme mit dem Team hinter sich und wartet noch immer auf den ersten Sieg. Für Power-Optimist Dardai ist das kein Grund zum Verzweifeln. Denn jenseits des ausgedörrten Punktestandes ist er sich sicher, dass ab jetzt die Ernte eingefahren wird. Denn er sieht täglich Fortschritte.

„Wir haben in den vergangenen Wochen sehr viele taktische Dinge gemacht. Das war nicht wenig für die Jungs. Jeder hat ordentlich mitgemacht. Als ich angefangen habe, hat man nicht so den Teamgeist gesehen. Doch der war innerhalb von ein paar Tagen top“, lobt der Coach seine blau-weiße Herde.

Dann geht Dardai die einzelnen Mannschaftsteile durch und vergibt Tiernamen. „Niklas Stark hat in den vergangene Spielen ausgesehen wie ein Papa Bär. Er hat in der Abwehrkette mit Lukas Klünter und Marton Dardai richtig gut zusammengearbeitet. Sie haben viel miteinander geredet. Das finde ich richtig gut.“

Im Mittelfeld lobt er den Lucas Tousart, der sich über ein halbes Jahr lang schwertat, überhaupt als Teammitglied wahrgenommen zu werden und jetzt plötzlich immer besser wird. „Tousart kämpft wie ein Löwe, das gefällt mir“, so Dardai.

Auch der oft kritisierte Stürmer Dodi Lukebakio wird von Dardai verteidigt: „Er ist unser schnelles Känguru. Dodi macht und tut alles. Er ist fleißig.“

Die Absicht von Dardai ist klar. Trotz der Erfolglos-Serie muss er gegen die mentale Negativspirale in den Köpfen der Profis ankämpfen. „Wir dürfen jetzt gegen Augsburg nicht verkrampfen, nicht nervös sein. Wir müssen weiter marschieren“, appelliert er an die Leichtigkeit der Spieler.

Leichter gesagt, als getan. Denn der Druck ist riesengroß. Bei einer Heimpleite wird er noch größer. Ein Sieg könnte endlich den Bock im blau-weißen Zoo umstoßen.