Wie stoppt Hertha die Anarchie?
Pal Dardai setzt auf schmerzhafte Kabinen-Magie
Um gegen Mönchengladbach (Sonnabend, 15.30 Uhr) zu punkten, müssen sich die Blau-Weißen wieder an die taktischen Vorgaben des Trainers halten.

Matthias Koch
Das Grusel-Derby ist abgehakt, Hertha will gegen Mönchengladbach (Sonnabend, 15.30 Uhr) zurück in die Spur. Für drei wichtige Punkte im Abstiegskampf muss vor allem wieder Ordnung ins blau-weiße Spiel. Aber wie stoppt man Herthas Anarchie? Trainer Pal Dardai setzt auf schmerzhafte Kabinen-Magie.
„Ich habe mit der Defensive und Offensive separat gesprochen“, berichtet Dardai von der intensiven Aufarbeitung des Derbys. Der Ungar hatte angekündigt, seinen Spieler auf den Zahn zu fühlen, was in Köpenick nicht stimmte. „Das war eine ehrliche Diskussion“, erklärt Dardai und schiebt hinterher. „Wir haben Meinungen ausgetauscht. Sie waren sehr selbstkritisch.“
„Mal netter, mal im harten Ton“
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Dabei bekamen die Profis ein Haufen Video-Sequenzen vor Augen geführt, was in Köpenick alles schieflief. Dass der Ungar dabei laut wurde, bestreitet er erst gar nicht. „Das muss sein. Mal netter, mal im harten Ton. Jeder kennt mich mittlerweile“, sagt der Cheftrainer und erklärt: „Wir wollen uns verbessern.“
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Das ist auch gegen Mönchengladbach nötig, das nach heftiger Krise zuletzt zwei Mal in Folge wieder Siege einfuhren. Statt der gezeigten Anarchie an der Wuhle müssen sich die Herthaner wieder an Dardais taktische Vorgaben halten: Aggressives Pressing, schnörkellose Spieleröffnung und vernünftige Raumaufteilung statt Disziplinlosigkeiten, die bereits seinen Vorgänger Bruno Labbadia erst zur Weißglut trieben – und dann den Job kosteten.
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Wir können ausbilden. Aber die Kabine bildet dich weiter.
Auch Dardai haderte bereits, nimmt seine Spieler aber vor den entscheidenden sechs Wochen im Abstiegskampf in Schutz: „Man darf nicht vergessen, das ist eine junge Mannschaft. Die meisten sind 20, 22, 23 Jahre alt.“
Dardai spricht als Spieler
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Der entscheidende Punkt seien die fehlenden Routiniers im Team. Zwar hat Hertha mit Sami Khedira, der gegen die Fohlen notfalls auch auf einem Bein spielen soll, jede Menge Erfahrung geholt, aber Spieler wie Salomon Kalou und Vedad Ibisevic würden dennoch fehlen. „Wir können ausbilden. Aber die Kabine bildet dich weiter. Das fehlt uns“, erklärt Dardai prägnant.
Um das Anführer-Vakuum zu lösen und die Anarchie auf dem Platz zu beenden, setzt Dardai auf seine Kabinen-Magie: „Ich probiere deswegen, manchmal wie ein Spieler mit ihnen zu reden. Vielleicht ist das schmerzhaft. Aber es ist nicht meine Absicht, jemanden zu beleidigen.“
Und wie kommen Dardais deutliche Worte bei der Mannschaft an? „Sie hatten strahlende Augen als sie rausgegangen sind“, erklärt Dardai und lacht: „Ich kann viel reden. Ob es funktioniert, werden wir am Wochenende sehen.“