Ondrej Duda: Bei Hertha hatte er Spaß mit einer Rolex-Wette, in Köln läuft seine Zeit ab ...
Harte Zeiten für Ex-Herthaner Ondrej Duda beim 1. FC Köln. Der Slowake wurde erst mal aus der Profi-Mannschaft verbannt.

Was waren das doch noch für schöne Zeiten bei Hertha BSC? Jetzt steht Ondrej Duda (27) beim 1. FC Köln vor einem Scherbenhaufen. Der slowakische Nationalspieler wurde bei der Geißbock-Elf suspendiert und hat wohl keine Zukunft mehr in der Domstadt.
Was genau ist da denn vorgefallen? Der 1. FC Köln schrieb nur: „Ondrej Duda hat seine Interessen über die Belange der Mannschaft gestellt und wird zunächst individuell trainieren.“ Der Spielmacher soll sich darüber beschwert haben, dass er beim 3:1 gegen Bielefeld nicht im Kader war und sich beim 3:1-Sieg gegen Bielefeld vor seiner geplanten Einwechslung geweigert haben, sich aufzuwärmen.
Ondrej, was machst Duda? Schon bei Hertha hatte der Supertechniker fast immer einen schweren Stand und manchmal stand er sich auch selbst im Weg, weil er sehr launisch sein kann. Herthas Ex-Trainer Pal Dardai erkannte das Problem und setzte damals Superstar und Spaßvogel Salomon Kalou auf ihn an.
Herthas Kalou machte Duda stark

Das wirkte Wunder! Die beiden wurden echte Freunde und Duda immer lockerer. Im Sommer 2018 schlossen dann beide eine Wette. Kalou wollte ihm eine Rolex-Uhr schenken, wenn Duda in der Saison acht Tore schießt. Es wurden elf Treffer! Duda verzichtete auf den Gewinn und spendete das Geld lieber seiner Heimatstadt Snina, die dafür Herz-Defibrillatoren kaufen konnte.
2018/19 war Dudas beste Saison. Danach lief wieder nichts bei Hertha. Von Kurzzeittrainer Jürgen Klinsmann war der Slowake dann völlig entnervt und ließ sich im Januar 2020 zum englischen Klub Norwich City ausleihen. Im Sommer 2020 verkauften die Blau-Weißen ihn dann an den 1. FC Köln. In der ersten Saison lief es prima: sieben Treffer und sechs Tore vorbereitet. Doch in dieser Spielzeit kam Duda nur auf zwei Tore.
Baumgart: „Ich möchte Duda eine Woche nicht sehen“
Trainer Steffen Baumgart schloss den unzufriedenen Duda nun von der Mannschaft erst mal aus. „Diese Entscheidung kommt ja nicht einfach so, sondern sie ist das Ergebnis einer Entwicklung. Es gibt bei solchen Dingen natürlich immer zwei Sichtweisen“, sagt der Coach.
Baumgart, der viel Geduld mit dem Slowaken hatte, sagt jetzt: „Ich möchte ihn eine Woche nicht sehen und nicht bei der Mannschaft haben. Ich möchte das Thema nicht zu hoch hängen. Die Tür für ihn bei mir ist nicht zu. Ich sehe das nicht so dramatisch.“
Ex-Hertha-Star Duda entschuldigt sich
Duda muss jetzt eine Woche bei Kölns U21 trainieren und durfte sich beim Rapport im Zimmer des FC-Sportdirektors Christian Keller einiges anhören. Duda entschuldigte sich immerhin für sein Fehlverhalten via Instagram, aber wollte den Vorwurf mit dem Nicht-Aufwärmen nicht auf sich sitzen lassen: „Mir ist bewusst geworden, dass ich einen Fehler gemacht habe. Ich akzeptiere die Konsequenzen und respektiere die Entscheidung des Trainers. Während des Spiels und als letzter potenzieller Auswechselspieler hatte ich im Eifer des Gefechts das Gefühl, dass 75 Minuten Aufwärmen genug wären für eine kurze Zeit auf dem Platz. Ich fühlte mich bereit, wenn der Trainer sich dazu entscheiden würde, mich die letzten fünf Minuten spielen zu lassen.“
Duda hat in Köln noch einen Vertrag bis Sommer 2024. Nach dem Vorfall sieht es trotz der Entschuldigung nach einer Trennung in den nächsten Wochen aus.
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