Nanu? Pal Dardai würde Davie Selke sogar ein Tor gegen Hertha BSC gönnen ...
Der Trainer der Blau-Weißen hat sich mit dem heutigen Angreifer des 1. FC Köln eigentlich immer recht gut verstanden.

Es gibt sie immer wieder, diese engen Verbindungen zwischen einem Trainer und einem seiner Spieler. Genau wie Eltern keine Lieblingskinder sollen Übungsleiter eigentlich keine Lieblingsspieler haben. Doch auf dem Platz ist es wie im Leben: Besondere Beziehungen gibt es immer. Eine davon ist die zwischen Pal Dardai, dem Trainer von Hertha BSC, und Davie Selke, derzeit in Kölner Diensten und am vergangenen Spieltag Doppelpacker und damit Matchwinner für die Geißböcke bei Bayer Leverkusen.
Dardai erinnert sich noch gut an die Zeit, als Selke zum ersten Mal aus Leipzig kommend im Berliner Westend aufschlug. „Davie kam mit seinem Papa her. Wir saßen im leeren Stadion in einer VIP-Lounge. Ich dachte zunächst, dass sein Papa sein Bruder wäre, aber das klärte sich schnell auf“, so der 47-Jährige. Auch die Chemie stimmte schnell zwischen den beiden.
Selke spielte unter Dardai am besten bei Hertha BSC
Der Start dieser Liebesbeziehung lief auch wundervoll an. 14 Tore und vier Vorlagen (wettbwerbsübergreifend in Liga und Europa League und ja, liebe Kinder, Hertha hat da auch mal gespielt) im ersten Jahr. In der Spielzeit darauf waren es immerhin noch drei Buden, aber neun wichtige Vorlagen. Sozusagen Papa Pal und Sohnemann Davie – passte!
Klar ist aber jedem bei den Blau-Weißen, dass es eine Aufgabe wird, gegen Selke zu verteidigen. „Davie kannst du nie unterschätzen, er hat im Spiel seine unerwarteten Momente“, weiß Dardai. Und eine Nicht-Einsatz-Klausel – Selke war ja erst im Januar von der Spree an den Rhein gewechselt – gibt es offenbar nicht. War ja bei Florian Niederlechner und dem FC Augsburg anders. Dessen Spiel gegen die Fuggerstädter kostet Hertha BSC seinerzeit 300.000 Euro Nachschlag zur ursprünglichen Ablöse von 500.000 Euro.
Pal gönnt Selke ein Tor gegen Hertha BSC, aber ...
Ihn erfreut der jüngste Aufschwung seines Ex-Schützlings beim 1. FC Köln, bei dem er verletzungsbedingt keinen guten Start hatte. Drei Tore in den letzten drei Spielen zeigen, dass Selke es nicht verlernt hat. Auch wenn er es in Berlin insgesamt am Ende zu selten gezeigt hatte.
Dardai würde Selke sogar trotz seiner eigentlichen Rettungsmission – man höre und staune – ein Tor gegen gegen Hertha BSC gönnen. „Ich wünsche ihm, dass er gesund bleibt und ein Tor schießt gegen uns“, so Dardai, ehe er mit breitem Grinsen fortsetzte: „Aber wir gewinnen 2:1 und dann gehen wir hinterher schön ein Bier trinken.“ Zumindest aus blau-weißer Sicht eine annehmbare Vorstellung.
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