Kuriose Geldgebersuche

Nanu?! Hertha BSC sucht auf Facebook einen neuen Trikotsponsor

Abstieg, und der Hauptsponsor ist auch weg. Jetzt geht Herthas Vermarkter Sportfive ungewöhnliche Wege bei der Sponsorensuche.

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Herthas Vermarkter Sportfive schaltet seit Tagen Anzeigen auf Facebook, um für den Klub einen Trikotsponsor zu finden.
Herthas Vermarkter Sportfive schaltet seit Tagen Anzeigen auf Facebook, um für den Klub einen Trikotsponsor zu finden.facebook/Sportfive

Vielleicht spielt Herthas neues junges Team in der Zweiten Liga mit breiter Brust, doch bisher noch immer mit einer leeren Brust. Nach dem Ausstieg von Autohero zum Saisonende sucht der klamme Klub dringend einen Trikotsponsor. Noch hat kein neuer Geldgeber angebissen. Herthas Vermarktungspartner Sportfive, der für die Sponsorensuche zuständig ist, geht jetzt einen ganz ungewöhnlichen Weg und sucht sogar auf Facebook.

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Große Online-Anzeigen von Sportfive blitzen seit Tagen immer wieder auf der beliebten Social-Media-Plattform im Internet auf. Einmal heißt es: „Nachhaltig, transformativ, reichweitenstark, Trikotpartnerschaft mit Hertha BSC“. Oder auch: „Ihre Marke auf dem Trikot von Hertha BSC, mehr mehr Reichweite, mehr Bekanntheit, mehr Relevanz“.

Schönheitsfehler mit Lukebakio

Doch diese Anzeigen haben einen kleinen Schönheitsfehler. Wahrscheinlich wurden sie schon vor Monaten produziert. Denn auf den abgebildeten Fotos sind zum Beispiel Marvin Plattenhardt und Dodi Lukebakio abgebildet, beides Profis, die höchstwahrscheinlich nach dem Abstieg in der neuen Saison nicht mehr für Hertha spielen.

Früher wurden diese Topdeals noch eher geheim eingefädelt, jetzt geht Sportfive für ein breites Publikum in die Offensive. Das heißt: Die Not ist groß. Schon bei der Mitgliederversammlung hatte Geschäftsführer Tom Herrich zur Sponsorensuche gesagt: „Wir sind in der harten Akquise-Phase. Also wer jemanden kennt, der kann sich gerne jederzeit melden.“ Da staunten schon viele Herthaner im Messe-Saal. Herrich schob hinterher: „Das soll jetzt nicht despektierlich und flapsig klingen. Es ist so, wie es ist. Wir müssen uns der Situation stellen.“

Geschäftsführer Herrich: „Wer jemanden kennt ...“

Das Internet-Verkaufsportal Autohero überwies bisher rund sechs Millionen Euro pro Jahr. So viel Geld wird es in der Zweiten Liga nicht mehr geben. Hertha kennt das Problem mit der Brust. Als die Billigmarktkette Tedi 2020 ausstieg, waren die Blau-Weißen ein halbes Jahr ohne Trikotsponsor. Dann engagierte sich für den Rest der Saison 2020/21 der Internet-Immobilienmakler Homeday. 

Diesmal kann Hertha nicht so lange warten, weil die Kassen leer sind. Herrich bleibt trotzdem optimistisch: „Wenn man das Gesamtkonzept des neuen Berliner Wegs von Hertha BSC sieht, ist der attraktiv für einen Hauptsponsor.“ Vielleicht wird der neue Geldgeber ja tatsächlich über Facebook gefunden ...

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