Drama um die Familie eines Ex-Hertha-Profis im Iran
Mullah-Regime zerrt Ali Daeis Familie aus Flugzeug, der Ex-Herthaner ist fassungslos: „Wollten die Terroristen verhaften?“
Die Lage im Iran wird für Oppositionelle immer bedrohlicher. Volksheld Ali Daei und seine Familie werden seit Monaten verfolgt.

Es wird immer brutaler, immer abstruser im Iran. Seit drei Monaten protestieren die Menschen gegen das schlimm konservative und frauenfeindliche Mullah-Regime. Die Machthaber machen vor niemandem halt, der mehr Humanität und Demokratie einfordert. Auch nicht vor Volksheld und Rekord-Fußballnationalspieler Ali Daei (53), der sich mit seiner Frau Mona gegen das Regime gestellt hat. Wie irre die Regierung und ihre Vasallen gegen Oppositionelle vorgehen, zeigt der nächste fast unglaubliche Vorfall gegen Daeis Familie.
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Mona Daei wollten Montag mit der Tochter einen Städte-Ausflug nach Dubai machen. Angekommen sind die beiden dort nie. Als das Flugzeug schon fast am Zielort war, drehte es auf Befehl um und musste auf der iranischen Insel Kisch landen. Dort wurden dann Daeis Frau und Tochter von Sicherheitsbehörden aus dem Flieger gezerrt. Ausreise gestoppt!
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„Wollten die etwa Terroristen verhaftenß“, empört sich Ex-Herthaner Daei jetzt mit viel Mut öffentlich. Er habe versucht, bei mehreren Behörden einen Grund für den sonderbaren Vorfall zu erfahren, bislang jedoch vergebens, sagte er laut der Tageszeitung Etemad.
Flugzeug dreht über Persischem Golf um

Das Seltsame an der Freiheitsberaubung: Mona Daei und Tochter waren in Teheran am Flughafen ohne Probleme bei der Passkontrolle in das Flugzeug gestiegen, um nach Dubai zu reisen. Kurz vor dem Ziel drehte die Maschine der staatlichen Fluglinie Mahan plötzlich um. Auf der Flugverfolgungswebsite Flightradar24 war zu sehen, dass eine Maschine der iranischen Fluggesellschaft auf der Insel Kisch im Persischen Golf einen Stopp einlegte, bevor sie ein paar Stunden später nach Dubai weiterflog.
Die Zwischenlandung war komplett außerplanmäßig und hatte nur ein Ziel: Daeis Frau und seine Tochter wurden zum Ausstieg gezwungen. Mona Daei musste auf Anweisung von Sicherheitskräften nach Teheran zurück, die Tochter hätte weiterreisen dürfen, was sie jedoch nicht tat.
„In den letzten Tagen wurden meine Familie und ich mehrmals von einigen Behörden und anonymen Personen bedroht“, schrieb Daei bei Instagram in einer Botschaft an das „iranische Volk“. Er stellte die Frage, was das System mit diesen Drohungen erreichen wolle und was diese bewirken sollten.
Mullahs glauben an Daei-Flucht in die USA
Laut iranischen Justizquellen hatte sich Daeis Frau bei den systemkritischen Protesten im Land mit „kontrarevolutionären“ Regimegegnern solidarisiert und war daher aufgefordert worden, das Land nicht ohne vorherige Erlaubnis zu verlassen. Da sie dies trotzdem tat, sei das Flugzeug gestoppt und ihr Weiterflug verhindert worden. Festgenommen wurde sie jedoch nicht, wie die Nachrichtenagentur Mehr unter Berufung auf Quellen berichtete. Ihr wird vorgeworfen, sie habe in die USA weiterreisen wollen.
Daei weist die Angaben der Justizbehörde vehement zurück. Seine Frau habe legal ausreisen wollen. Falls ein Ausreiseverbot vorgelegen hätte, hätte die Polizei ihr das bei der Passkontrolle in Teheran mitteilen sollen. „Was soll das Ganze, das war doch nur ein Kurztrip und beide wollten nächste Woche wieder zurück“, sagte frühere Fußballprofi.
Todesliste wird immer länger
Der Vorfall mit Daeis Familie ist kein Einzelfall. Wegen der Solidarisierung mit den nun seit über drei Monaten andauernden Protesten gegen das islamische System wurden auch andere iranische Prominente festgenommen und inhaftiert. Laut Menschenrechtsgruppen im Ausland sollen bislang über 18.000 Demonstranten verhaftet worden sein. Zwei Demonstranten wurden bereits hingerichtet, mehr als 20 weitere Demonstranten stehen auf der Todesliste der Justiz. Die Zahl der Toten wird auf 500 geschätzt.
Daei hatte sich nach Ausbruch der landesweiten Proteste Mitte September mit den Demonstranten solidarisiert. Deswegen war auch sein Reisepass von den Behörden vorübergehend beschlagnahmt worden. Im gleichen Zusammenhang liegt gegen den ehemaligen Profi Ali Karimi, der bei den Bayern und dem FC Schalke 04 gespielt hatte, ein Haftbefehl vor. Der Ex-Spieler des Hamburger SV, Mehdi Mahdavkia, kündigte aus Protest seinen Posten als U21-Nationaltrainer.
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