Marius Wolf: Bei uns heult keiner
Der Flügelspieler sprach mit dem KURIER vor dem Bremen-Duell über die absurde Klinsi-Analyse und die Aussprache mit Trainer Alexander Nouri.

Berlin-Westend - Marius Wolf (24) half kräftig mit, dass Hertha beim 3:3 in Düsseldorf den Kopf noch aus der Schlinge zog. Für die absurde Kaderanalyse von Ex-Trainer Jürgen Klinsmann (55) hat der Außenbahnspieler nur ein müdes Lächeln übrig. Wolf fordert nach den vielen Hertha-Beben gegen Werder Bremen (Sonnabend, 15.30 Uhr): „Uns tut es gut, wenn wir nur an Fußball denken!“
Das jüngste blau-weiße Störgeräusch vor dem irren Remis am Rhein, kam natürlich von Ex-Trainer Jürgen Klinsmann. Klinsi rechnete nach seinem Rücktritt mit Hertha ab, urteilte in einer absurden Analyse auch über die Profis. „Super Einstellung, sollte man kaufen und dann Mehrwert erzeugen“, schrieb er über Wolf. Damit war er einer der wenigen, der gut weg kam.
„Natürlich war das Thema in der Mannschaft. Das darf man aber nicht zu hochhängen“, sagt Wolf und schiebt hinterher: „Was zählt, ist hier im Verein.“ Und da hat Klinsi nichts mehr zu sagen.

Aussprache mit Nouri und den Fans
Dafür probiert sein Assistent Alexander Nouri (40) nun den Ton anzugeben. Weil Herthas Trainer noch Wochen nach Klinsis Abgang in Kontakt mit seinem Ex-Chef stand, kam es am Dienstag zur großen Aussprache (KURIER berichtete). Für Wolf ein ganz wichtiger Schritt, damit endlich Ruhe einkehrt. „Nicht nur der Mannschaftsrat und das Trainerteam, sondern wir alle müssen mehr miteinander kommunizieren. Das waren gute Gespräche“, erklärt die BVB-Leihgabe. „Wir wollen gegen Werder das Gesicht der zweiten Düsseldorf-Halbzeit zeigen.“
Dort sorgte er dafür, dass Hertha nach der Köln-Klatsche (0:5) in der Vorwoche nicht schon wieder unterging – und Historisches schaffte: Einen 0:3 Rückstand holten die Blau-Weißen zuvor in der Bundesliga noch nie auf. „Man fühlte sich blamiert. Das wollten wir nicht zulassen“, sagt Wolf, der anstatt des völlig überforderten Dodi Lukebakio neuen Schwung auf die rechte Außenbahn brachte.
Ein Reaktion, die auch den Fans gefiel. Anders als beim Heimspiel gegen den Effzeh, gingen die Profis diesmal in die Kurve. „Sie waren froh über den Auftritt nach der Pause. So erwarten sie es von uns. Das haben sie uns gesagt. Ich nehme auf jeden Fall ein gutes Gefühl mit aus diesem Gespräch. Wir brauchen die Unterstützung der Fans.“
Ob die beiden Aussprachen wirklich fruchten, wird sich gegen Bremen zeigen.