Herthas Spieler der Hinrunde trifft doppelt gegen Dortmund

Marco Richters Torgeheimnis: Opa Dieter benutzte den „Enkeltrick“

Der blau-weiße Flügelflitzer traf beim 3:2 gegen Borussia einmal mit rechts und dann mit links. Sein Großvater brachte ihm die Schusstechnik mit Euro-Belohnungen bei.

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Marco Richter jubelt nach seinem zweiten Treffer zum 3:1 gegen Borussia Dortmund.
Marco Richter jubelt nach seinem zweiten Treffer zum 3:1 gegen Borussia Dortmund.City-Press

Schleppende Hinrunde für Hertha BSC. Doch einer ist der frech-fröhliche Hauptgewinner – Marco Richter (24). Seine Topleistung krönte der Flügelflitzer beim 3:2 gegen Borussia Dortmund mit zwei Treffern. Einmal mit rechts (57.), einmal mit links (69.). Richters Torgeheimnis? Der „Enkeltrick“ von Opa Dieter!

Richter wuchs im bayrischen Ried auf. Sein Kindheitstraum: Profifußballer werden. Das Talent war nicht zu übersehen. Die ganze Familie unterstützte ihn dabei. „Meine Eltern haben sich dafür aufgeopfert. Dafür bin ich auf ewig dankbar“, sagt er in einer Reportage bei Sky Sport.

Opa Richter: Ein Euro für rechts, zwei Euro für links

Marco Richters Großvater Dieter
Marco Richters Großvater DieterSky Sport

Und da kommt dann auch sein Großvater ins Spiel. Marco kickte als Knirps auf dem Rasen, Opa Dieter schaute zu. Und beide hatten eine Abmachung: Für ein Tor mit dem rechten Fuß gab es einen Euro, für eines mit dem linken Fuß zwei. „Irgendwann haben wir damit aufgehört. Es wurde zu teuer“, lacht der Senior herzlich.

Opa Dieter war ganz schlau und förderte mit diesem „Enkeltrick“ die Ausbildung der Schüsse mit beiden Füßen. Vom SV Ried ging es ganz schnell ins Internat zum FC Bayern, danach zum FC Augsburg. Doch Richter musste auch einen harten Schicksalsschlag auf dem Weg zum Profifußballer hinnehmen. Vor zehneinhalb Jahren hätte er als 13-Jähriger fast ein Bein bei einem Traktorunfall verloren. Die Chirurgen retteten mit einer OP seine Karriere.

Nach so einem Erlebnis fühlt sich alles immer wie ein Geschenk an. Deswegen wirkt der sympathische Bayer auch immer heiter und unbekümmert. Auch bei seinem Wechsel zu Hertha BSC in diesem Sommer. Den blau-weißen Dauer-Blues, der seit über zwei Jahren herrscht, ließ er erst gar nicht an sich ran.

Richter: „Wir wollten unbedingt gewinnen“

Auch nicht nach dem 0:4-Desaster in Mainz vergangenen Dienstag. „Wir haben danach die richtigen Gespräche geführt, eine klare Analyse gehabt und uns dann optimal auf den BVB vorbereitet. Wir wollten das Spiel unbedingt gewinnen“, sagt Richter. Er redet nicht über seine zwei Tore, sondern lieber über das Team und hebt dabei zwei Mitspieler besonders hervor: „Jordan Torunarigha hat ein bärenstarkes Spiel gegen Erling Haaland gemacht. Niklas Stark natürlich auch.“

Trainer Tayfun Korkut ist froh, dass er einen frechen und mutigen Spieler wie Richter hat. Der frühere U21-Nationalspieler lebt gerade den anderen vor, wie man in der Offensive agieren sollte. Die Leichtigkeit steckt selbst den Trainer an. Korkut scherzte bei der Frage nach dem Grund der Auswechslung Richters (er war platt und bat den Trainer darum) in der 72. Minute: „Ich wollte den Hattrick verhindern.“

Tja, Opa Dieter hat ja auch irgendwann die Zahlungen für Tore eingestellt …

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