Drei von vielen Herthanern, die sich beweisen wollen: Myziane Maolida, Prince Boateng und Davie Selke (v. l.) sollen beim Test in Frankfurt (Oder) abliefern. 
Drei von vielen Herthanern, die sich beweisen wollen: Myziane Maolida, Prince Boateng und Davie Selke (v. l.) sollen beim Test in Frankfurt (Oder) abliefern.  Imago/Metodi Popow

Den Saisonstart haben sich viele Herthaner sicherlich ganz anders vorgestellt. Während Hertha BSC trotz besserer Leistungen auch im vierten Jahr in Folge der Abstiegskampf droht, gibt es einige Profis, für die es bisher noch schlechter läuft. Jetzt, beim Testspiel beim Oberligisten 1. FC Frankfurt (Donnerstag, 16.30 Uhr), haben viele die Chance, Cheftrainer Sandro Schwarz zu beweisen, dass mit ihnen noch zu rechnen ist. Maolida, Boateng, Selke und Co.: Ernstfall für Herthas Bankdrücker – 90 Minuten für fast vergessene Stars!

„Ich verspreche mir Wettkampfhärte. Es ist ein Test-, kein Freundschaftsspiel“, stellt Schwarz klar. Dabei muss der Herthas Coach auf acht Nationalspieler verzichten, die während der Länderspielpause auf Reisen sind. Hertha-Boss Fredi Bobic: „Solche Spiele sind für die Spieler immer gut, um Spielminuten zu bekommen und im Rhythmus zu bleiben.“

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Hertha BSC: Maoldia, Boateng und Darida kaum gefragt

Doch von Rhythmus kann bei vielen Bankdrückern überhaupt keine Rede zu sein. Für sie gilt vielmehr, sich zurück auf Schwarz’ Radar zu spielen. Die Liste ist lang und prominent. Der Coach fordert: „Ich will eine seriöse, konzentrierte und konsequente Leistung sehen.“

Boateng, Darida, Selke, Maolida: Auf Herthas Ersatzbank nehmen regelmäßig die gleichen prominenten Namen Platz.
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Boateng, Darida, Selke, Maolida: Auf Herthas Ersatzbank nehmen regelmäßig die gleichen prominenten Namen Platz.

Myziane Maolida: Der schnelle Außenstürmer kommt bei Hertha BSC einfach nicht in den Tritt. Schwarz setzte auf ihn lediglich beim Pokal-Aus in Braunschweig und der Derby-Pleite beim 1. FC Union (zwei Einsätze, 129 von 750 möglichen Minuten). Danach war Maolida, 2021 für vier Millionen Euro aus Nizza geholt, verletzt und muss sich derzeit hinter Dodi Lukebakio und Chidera Ejuke anstellen. Schwarz sagt: „Für ihn gilt es jetzt dranzubleiben, auch im Training den Konkurrenzkampf anzunehmen.“

Hertha BSC: Boateng ist dennoch wichtig 

Prince Boateng: Der junge aus dem Wedding ist mittlerweile 35 Jahre alt, hat vor der Saison abgespeckt und fühlt sich viel besser als im Vorjahr. Mehr als vier Einsätze (142 Minuten) waren bisher dennoch nicht drin, auch wenn Schwarz zuletzt lange über eine Boateng-Einwechslung grübelte. Schwarz: „Er hat die Entscheidung super aufgenommen. Prince ist wichtig für die Gruppe, wir haben ein offenes Verhältnis.“

Vladimir Darida: Der Tscheche ist einer der treusten Herthaner, spielt seit sieben Jahren in Berlin. Stets war Darida als Mittelfeldmotor gebraucht, diese Saison kommt das Laufwunder nicht auf Touren (vier Einsätze, 76 Minuten). Erhielt zuletzt in Mainz (statt Boateng) den Vorzug in der Schlussphase, wirkte fahrig und strahlte nicht die benötige Ruhe aus.  

Hertha-Test: Selke und Ngankam in Frankfurt gefordert

Davie Selke: Der 27 Jahre alte Mittelstürmer gibt immer alles, sitzt dennoch meist nur auf der Bank. Immerhin kam Selke bisher sechsmal zum Einsatz, legte in Augsburg Marco Richter das Siegtor uneigennützig auf. Dennoch stehen nur 171 Minute für Selke zu Buche. Beim 1:1 in Mainz fehlte Selke wegen eines Infekts, beim Oberligisten aus Frankfurt (Oder) soll er sich aus seiner Torkrise ballern.  

Jessic Ngankam: Der bei den Fans beliebte Angreifer aus Herthas Akademie kämpft sich gerade nach erneuter Knie-OP zurück, soll sein Saisondebüt in Frankfurt (Oder) feiern. Bobic: „Für Jessic ist es jetzt, nach der langen Verletzung, der erste Schritt, wieder auf die große Bühne zu kommen.“

Für Verteidiger Linus Gechter (Mandel-OP) und Flügelflitzer Kelian Nsona (Reha nach Kreuzbandriss) kommt dagegen nicht nur das Testspiel, sondern auch das Duell mit der TSG Hoffenheim (2. Oktober) noch zu früh.

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