Die Hertha-Fans in der Ostkurve machten vor dem Spiel gegen die TSG Hoffenheim deutlich, wie sie zu Investor Lars Windhorst stehen.
Die Hertha-Fans in der Ostkurve machten vor dem Spiel gegen die TSG Hoffenheim deutlich, wie sie zu Investor Lars Windhorst stehen. Schmitt

Die Wut über Windhorst wächst! Unmittelbar vor dem Anpfiff des Spiels gegen die TSG Hoffenheim machen die Hertha-Fans deutlich, was sie von der neuesten Unruhe halten. „Windhorst raus aus unserem Verein“ stand auf einem Banner in der Ostkurve. Bereits zuvor war vor und im Olympiastadion ein Flyer verteilt worden, der auf den jüngsten Hertha-Skandal, die Spionage-Vorwürfe gegen Investor Lars Windhorst, eingeht.

Hertha-Fans: Spionage-Skandal stellt alles in den Schatten

„Die Ruhe um unserem Verein ist nach kurzer Zeit bereits Geschichte. Und wieder steht Lars Windhorst im Mittelpunkt des neusten Skandals, welcher das Potenzial hat, alles bisherige in den Schatten zu stellen“, heißt es zu Beginn des Briefs, der mit „Ostkurve Hertha BSC“ unterschrieben ist. 

Was war passiert? Am Donnerstag veröffentliche die Financial Times einen Bericht, wonach der 374-Millionen Investor eine israelische Detektei beauftragen haben soll, die gezielt Stimmung gegen Ex-Präsident Werner Gegenbauer machen sollte. Hertha reagierte am Freitag, fordert von Windhorst bis Montag eine detaillierte Stellungnahme. Windhorst, der die Berichte als „Unfug“ bezeichnete, attackierte nach Herthas Aufforderung die neue Klub-Führung um Gegenbauer-Nachfolger Kay Bernstein und warf Hertha BSC vor, die Aufforderung vorab an die Medien durchgestochen zu haben. 

Hertha-Fans attackieren Lars Windhorst

Direkt vor dem Anpfiff entrollten die Hertha-Fans eine weitere Botschaft an Lars Windhorst. 
Schmitt
Direkt vor dem Anpfiff entrollten die Hertha-Fans eine weitere Botschaft an Lars Windhorst. 

Für die Hertha-Fans bringen die neusten Meldungen das Fass zum Überlaufen: „Bei aller berechtigen Kritik an der Amtsführung von Werner Gegenbauer steht ohne Frage fest, dass die beschriebenen Vorgänge von Lars Windhorst einen eklatanten Bruch sämtlicher Werte von Hertha BSC darstellt und dem Verein in kaum zu glaubender Weise geschadet hat.“

Weiter heißt es: „Eine geplante Kampagne, vom Ausland aus gesteuert, mit einer gezielten Stimmungsmache unter anderem durch Fake-Profile im Internet, herabwürdigenden Kommentaren und direkter öffentlicher Diskreditierung einzelner Personen überschreitet alles, wofür unser Verein seit mehr als 130 Jahren steht.“ 

Auch der „Förderkreis Ostkurve“ meldete sich mit einem Newsletter zu Wort – und wird, ohne Windhorst namentlich zu nennen, deutlich: „Nach der letzten Mitgliederversammlung wurde ein Neuanfang hingelegt, der uns Herthanern gut tat. Umso bedenklicher, dass dieser Neuanfang sabotiert und mit Füßen getreten wird. Getreten von einem Mann, der durch seine Handlungen und Aussagen sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart dem Ansehen und dem Erfolg von Hertha BSC schadet.“

Hertha-Fans werfen Lars Windhorst „Machtgier“ vor 

Sollten die Spionage-Vorwürfen gegen Windhorst wahr sein, ist die Sachlage für die Fans, die selbst davon sprechen, „dass diese Unruhe unseren Verein in den vergangenen Jahren massiv geschadet hat und ihn dauerhaft zur Lachnummer in ganz Deutschland gemacht hat“, klar: „All die Konflikte zwischen Windhorst und dem Verein seit 2020 können auf eine gezielte Destabilisierungskampagne im Auftrag von Windhorst selbst zurückgeführt werden. Kurz gesagt: Machtgier wurde von ihm ohne Rücksicht auf Verluste über das Wohl des Vereins gestellt.“

Lars Windhorst will Hertha-Anteile nicht verkaufen

Deshalb fordert die Ostkurve alle Hertha-Fans auf, sich geschlossen gegen Windhorst zu formieren: „Er schadet mit seinem Vorgehen unserem Verein. Er schreckt vor nichts zurück. Dazu dürfen wir nicht schweigen.“ Passend dazu wurde direkt vor dem Anpfiff gegen Hoffenheim ein zweites Banner entrollt, auf dem stand: „Schmutzkampagnen, Detektive und Millionen werden es nicht beenden. Hertha BSC bleibt fest in unseren Händen.“

Welche Konsequenzen Windhorst drohen, sollten sich die Vorwürfe bestätigen, ist noch unklar. In der Vergangenheit hatte der Finanzjongleur, der immer wieder während der Schlammschlacht mit Gegenbauer um die Gunst der Mitglieder und Fans buhlte, mehrfach betont, seine Anteile an Hertha BSC niemals zu verkaufen. 

Lesen Sie hier mehr über Hertha BSC >>