Laufen bis zum Anschlag! Drillmeister Kuchno kennt keine Sonntagsruhe
Alles für einen Vollgas-Saisonstart: Die blau-weißen Profis quälten sich tapfer bis zur Erschöpfung

Konditionsbolzerei nach dem Trainingslager in Neuruppin vorbei? Denkste! Sonntag mussten die blau-weißen Profis richtig schwitzen und sich mit Laufeinheiten auf dem Hanns-Braun-Platz quälen. Hart, härter, Hertha BSC!
Nach dem 3:1-Test bei Regionalligist SV Babelsberg bat Trainer Pal Dardai seine Spieler um 10 Uhr zum Training. Es fing ganz locker an. Aufwärmen, Passübungen und danach ein Trainingsspiel über 40 Minuten. Als Dardai die Partie abpfiff, dachten viele, dass jetzt ist die Übungseinheit vorbei sei und ein entspannter Sonntag könne beginnen.
Weit gefehlt! Konditionstrainer Henrik Kuchno übernahm das Kommando und dann wurde es brutal. Er ließ die Spieler in einer Reihe von einem Strafraum zum anderen und zurück im zügigen Dauerlauf schwitzen. Dann wieder nur bis zur Mittellinie und zurück – eine halbe Stunde bei sengender Sonne.
Zaungast Okoronkwo hat Mitleid
Ex-Hertha-Profi Solomon Okoronkwo (34, von 2004 bis 2008), der auf dem Olympiagelände lockere private Joggingrunden machte, kam zum Trainingsplatz, schaute mitleidig zu und urteilte: „Puh, das ist eine sehr harte Einheit, die die Jungs da gerade absolvieren.“
Dabei entdeckte Dardai seinen früheren Mitspieler auf der kleinen Tribüne und rief ihm zu: „Hallo Solo, was machst du da oben? Komm, trainier mal mit!“ Okoronkwo winkte dankend ab: „Ich bin doch schon so alt.“
Niklas Stark: Traumtor und völlig erschöpft
Währenddessen hatte Kuchno mit den ersten Profis ein Einsehen. Gerade die größeren, kräftigeren Spieler litten in der Sonne bei den knallharten Dauerläufen. Verteidiger Niklas Stark durfte aufhören. Im Trainingsspiel davor konnte er noch jubeln, weil er einen wunderschönen 25-Meter-Kracher unter die Torlatte knallte. Jetzt war er völlig erledigt. Der KURIER-Reporter wollte ihn aufmuntern und scherzte: „Nick, ich hab das Video vom Tor an Bundestrainer Hansi Flick geschickt!“ Stark war aus der Puste und sagte nur: „Schönes Ding, oder?“
Danach setzte er sich ausgepumpt auf die schattige Treppe der Tribüne und erholte sich für fünf Minuten. Die Qualen konnte man an seinem Gesicht erkennen. Hart, härter, Hertha BSC!