Steigerte sich im Spiel gegen Schalke deutlich: Herthas zuletzt kritisierter Spielmacher Matheus Cunha.
Steigerte sich im Spiel gegen Schalke deutlich: Herthas zuletzt kritisierter Spielmacher Matheus Cunha. Foto: City-Press

Manchmal reicht eine kleine Herzensbotschaft und schon klappt alles besser. Vor dem 3:0-Heimsieg gegen den Tabellenletzten Schalke 04 schickte Herthas Trainer Bruno Labbadia am Silvesterabend jedem einzelnen Spieler eine Nachricht per Handy. Der Inhalt: ein Mutmacher nach dem 1:4 in Freiburg.

„Ich habe einen guten Rutsch gewünscht und gesagt, dass ich Bock habe, mit ihnen zu arbeiten und großen Bock auf Erfolge mit ihnen habe“, erklärt Labbadia einen Tag nach dem so wichtigen Auftaktsieg gegen Schalke. Labbadia: „Ich habe das aus einem Gefühl heraus gemacht. Ich dachte, dass muss ich den Spielern so mitteilen.“ Vor zwei Wochen war nach der Blamage in Freiburg noch alles ganz anders. Da hatte der Coach zum ersten Mal in seiner Amtszeit richtig gepoltert – gegen Matheus Cunha und das gesamte Team.

Labbadia: „Freiburg hat uns allen nicht gefallen. Der Trainer ist die Führungsperson. Er muss das dann auch klar ansprechen. Nach so einem Spiel muss man sehr gerade sein. Das hat aber nichts mit Spieler niedermachen zu tun.“ Ein paar Tage später dann zu Silvester die nette Neujahrsansprache. Sie kam bei den Spielern gut an. Gegen Schalke war der Brasilianer Cunha wieder stark und bereitete die Treffer von Matteo Guendouzi und auch Jhon Cordoba vor.

Labbadia: „Matheus hat eine sehr gute Antwort gegeben und ein sehr gutes Spiel gemacht. In diesem Alter muss man jemanden nicht nur auf dem Platz weiterbringen, sondern auch außerhalb. Dafür bin ich Fußballlehrer und muss darauf hinweisen, wenn sie mal falsch abbiegen.“ Cunha und die ganze Mannschaft scheinen wieder in die Spur gefunden zu haben. „Wir müssen jetzt die Konsequenz, die Geduld und den Mut weiter an den Tag legen. Die Vorrunde ist noch nicht vorbei. Wir können selbst beeinflussen, wie wir die Vorrunde beenden. Wir haben noch drei Spiele.“

Nächsten Sonntag müssen die Blau-Weißen bei Abstiegskandidat Arminia Bielefeld ran. Labbadia mahnt jetzt schon: „Mal gucken, wie wir die nächsten Spiele bestreiten. Ich denke jetzt erst mal an die Alm. Das wird eine harte Arbeit für uns.“ Doch sie könnte jetzt etwas leichter fallen. Denn Herthas Profis haben sich nicht zur Lachnummer gemacht und gegen die seit 30 Spielen sieglosen Schalker verloren. Labbadia gibt zu: „Wir kennen alle das Geschäft. Wenn wir verloren hätten, wäre die Häme groß gewesen. So haben wir alle einen entspannten Sonntag, trotz des ungemütlichen Wetters.“

Übrigens: Hoffenheim hat jetzt den Druck. Die TSG kann am Wochenende die 31 Spiele ohne Sieg für Schalke vollmachen und damit hätten die Knappen den Rekord von Tasmania eingestellt.