Labbadia nagelt auf Cunha ein: „Unterirdisch!“
Der Trainer war stinksauer nach der überflüssigen und viel zu hohen Pleite im Breisgau.

Bruno Labbadia kann seinen beigen Erfolgsmantel in den Kleiderschrank hängen. Hertha verliert 1:4 (0:1) beim SC Freiburg. Der Trainer war stinksauer nach der überflüssigen und viel zu hohen Pleite im Breisgau. Labbadia knöpfte sich den völlig enttäuschenden Matheus Cunha (21) vor. Es wird ein rohes Fest!
So hat man den sonst so besonnenen Coach noch nicht bei Hertha erlebt. Man könnte auch sagen: Zeit wird es, dass er einigen Schlaffi-Profis mal den Marsch bläst. Er fängt seine Statement zur Pleite noch langsam mit Sarkasmus an: „Ja, wir haben in der ersten Halbzeit gezeigt, wie man es nicht macht. Das haben wir gut hingekriegt.“
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Danach legte er los: „Einige haben sich null an taktische Anweisungen gehalten. Wir haben ein Gesicht gezeigt, das so nicht funktioniert. Das war ein No-Go, wie wir uns da verhalten haben. Ich war stinkesauer in der Pause.“
Keine Ordnung im Spiel, keine Bewegung in der Offensive und alle durch die Mitte. Es war genauso wie beim 0:0 am Dienstag gegen Mainz. Freiburg hatte leichtes Spiel und führte nach nur sieben Minuten durch Vincenzo Grifo 1:0.
Cunha tauchte völlig im zentralen Mittelfeld ab, statt über den linken Flügel zu spielen. Labbadia zog die Notbremse und wechselte ihn zur Pause aus.
Labbadia: „Ich mache es sehr selten, einen Spieler direkt zu kritisieren. Aber ich bin total verärgert. Matheus‘ Auftritt ist schwer zu erklären. Das war nicht das erste Mal. Wir sprechen es seit Wochen an. Er war unterirdisch, was die Körpersprache angeht und wie er so andere mit runterzieht. Es geht so nicht, wenn hier einige nur ihr Ding durchspielen wollen.“ Rumms!
Für Cunha spielte dann Javairo Dilrosun (22) und der junge Holländer brachte frischen Wind in den Angriff. Seine Flanke schloss Dodi Lukebakio mit dem 1:1 (52.) ab. Hertha drückte weiter. Dilrosun traf den Pfosten (56.), Kris Piatek scheiterte knapp (57.), doch Freiburg machte das 2:1 durch Ermedin Demirovic (59.).
Das dritte Freiburger Tor war ein Geschenk des baden-württembergischen Schiedsrichters Tobias Reich an die Badener. Statt Foul zu pfeifen, weil Torwart Alexander Schwolow auf der Linie von Freiburgs Philipp Lienhart angegangen wurde, gab es Ecke für den SC. Bei der war dann Manuel Gulde per Kopf erfolgreich (67.). Als bitteren Nachschlag dann noch das 4:1 per Elfer durch Nils Petersen in der Nachspielzeit.
Es werden rohe Weihnachten bei Hertha. Labbadia setzt auf Gruppendynamik, damit Cunha wieder in die Spur kommt. Schlusswort des Trainers: „Es müssen auch die Spieler etwas sagen, die ordentlich mitmachen. Sie müssen zu ihren Mitspielern sagen: So funktioniert es nicht!“