Kurz vor der Profi-Rente: Prince will’s wissen – so macht Boateng Hertha BSC neue Hoffnung!
Manch ein Fan von Hertha BSC hielt es passend zum Datum für einen Aprilscherz. Doch der Startelfeinsatz von Prince Boateng in Freiburg war kein Gag, sondern ein echter Coup von Cheftrainer Sandro Schwarz.

Manch ein Fan von Hertha BSC hielt es passend zum Datum für einen Aprilscherz. Doch der erste Startelfeinsatz von Prince Boateng seit dem ersten (!) Spieltag war kein Gag, sondern ein echter Coup von Cheftrainer Sandro Schwarz. Denn Boateng, mittlerweile 36 Jahre alt, hatte großen Anteil daran, dass beim SC Freiburg mit dem 1:1 der erste Auswärtspunkt nach acht (!) Pleiten in Folge heraussprang. Kurz vor der Rente: Prince will’s noch einmal wissen – Boateng macht Hertha BSC Hoffnung!
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Boateng hat in seiner Karriere viel erlebt. Als Jugendlicher im Wedding, als junger Profi bei Hertha BSC. Als Staatsfeind Nummer eins nach seinem Foul an Michael Ballack, das den damaligen DFB-Kapitän die WM 2010 kostete. Boateng spielte für den AC Mailand und den FC Barcelona, wurde italienischer und spanischer Meister. Kurzum: Boateng legte eine beeindruckende Karriere hin.
Ein Abstieg von Hertha BSC passt nicht zur Karriere von Prince Boateng
Ein Abstieg kurz vor der Rente würde da so gar nicht ins Bild passen. Und Boateng gibt alles dafür, dass sein bevorstehendes Karriereende im Sommer nicht zum Trauerspiel wird.

Wie das aussieht, sah man im Breisgau. Boateng gab Hertha Halt, indem er seine Mitspieler mit seiner Autorität dirigierte. Gleichzeitig bewies er immer wieder seine fußballerische Klasse, indem er die Bälle im Mittelfeld geschickt verteilte. Den Auftrag des Trainers an ihn beschreibt Boateng so: „Der Mannschaft in Ballbesitz helfen und sie gegen den Ball ordnen, die Jungs pushen.“
Prince Boateng bekommt von Hertha-Trainer Sandro Schwarz Sonderlob
Und weil das gut funktionierte und Hertha einen wichtigen Punkt im Abstiegskampf bescherte, war Sandro Schwarz mehr als zufrieden: „Er hat genau das gemacht, was wir uns erhofft haben: Ruhe reingebracht und die Jungs geführt.“
Wieso Herthas Cheftrainer Boateng nach so langer Zeit von Beginn an brachte? „Wir wollten einen fußballerischen Ansatz gegen Freiburg wählen. Prince hat diese Rolle sehr gut ausgefüllt. Eine Führungspersönlichkeit in der Gruppe ist er das ganze Jahr schon – das wollten wir von Anfang an gegen einen guten Gegner auf dem Platz haben“, erklärt Schwarz.
Schwarz und Hertha BSC wissen, was Boateng kann – und was er wegen seines malträtierten Körpers nicht mehr kann. Noch wichtiger: Boateng weiß es auch: „Ich muss mich beim Trainer bedanken und auch den Jungs ein Riesen-Kompliment machen, dass sie die Wege gegangen sind, die ich vielleicht nicht mehr machen kann.“
Hertha BSC: Prince Boateng will gegen Leipzig wieder starten
Bereits vergangene Saison war Boatengs Körper nicht mehr für 90 Bundesliga-Minuten gemacht. In Freiburg waren es 67 Minuten, in denen er keinem Zweikampf aus dem Weg ging. Dass ihn die geringe Einsatzzeit im vergangenen halben Jahr, die Schmerzen und Herthas Überlebenskampf beschäftigen, gestand er nach Abpfiff: „Die letzten Monate waren für mich nicht immer einfach.“
Jetzt hat Herthas Oldie noch mal richtig Blut geleckt. „Der Punkt ist Gold wert und für die Moral sehr wichtig. Wir haben noch acht Finals. Wir wissen, was auf dem Spiel steht“, erklärt er über den knallharten Abstiegskampf und verspricht im typischen Boateng-Sprech, dass er alles dafür geben wird, dass Hertha BSC nach seinem Karriereende weiter in der Bundesliga spielt: „Ich hab’ noch mehr im Tank. Jetzt mach’ ich weiter Druck, dass ich auch gegen Leipzig von Anfang an spiele.“
Ob er auch darf, ließ Schwarz am Sonntag offen: „Das werden wir sehen. Wir warten die Trainingswoche ab.“
Klar ist: Steckt Boateng die Belastung gut weg, dürfte er auch am Sonnabend (18.30 Uhr, KURIER-Liveticker) gegen RB Leipzig gute Chancen haben, erneut in der Startelf zu stehen. Für einen Scherz wird das nach seiner Leistung in Freiburg niemand mehr halten.
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