Auf Moussa Diaby (l.) müssen Marvin Plattenhardt und seine Hertha-Kollegen am Sonntag besonders aufpassen. 
Auf Moussa Diaby (l.) müssen Marvin Plattenhardt und seine Hertha-Kollegen am Sonntag besonders aufpassen.  Foto: Imago Images

Von wegen Angstgegner! Gefühlt graut es jedem Hertha-Fan bereits bei dem Gedanken an ein Duell mit Bayer Leverkusen. Vor allem 2017 und 2019 kamen die Blau-Weißen böse unter die Räder, verloren 2:6 und 1:5. Doch am Sonntag (15.30 Uhr) macht Konter-Monster Leverkusen Hertha BSC keine Angst.

„Das wird ein leidenschaftliches Spiel“, verspricht Dardai, der unbedingt den zweiten Heimsieg seiner zweiten Amtszeit einfahren will.

Für noch mehr Druck auf dem blau-weißen Kessel sorgte der kommende Gegner bereits im Vorfeld. Bayer verlor gegen Hertha-Konkurrent Arminia Bielefeld und schickte die Blau-Weißen auf den Relegationsplatz.

Nicht zugucken wie im Kino 

Keine Frage, die Werkself schwächelt. Zur Liga-Spitze zählt Bayer nur noch in einer Kategorie: Beim Kontern. Bereits zehn Treffer erzielte das Team von Peter Bosz durch schnelle Gegenstöße – nur der BVB traf genauso oft nach Kontern.

Lesen Sie auch: Um den Kopf über Wasser zu halten: Herthas Kellerflucht: Pal Dardai setzt auf Witz und Wucht >>

Das Gute: Zwar läuft bei Hertha diese Saison nicht viel zusammen. Doch die Konter-Statistik kann sich sehen lassen: Kein einziges Tor kassierten die Blau-Weißen nach einem nach Tempogegenstoß. „Wir beschäftigen uns sehr viel mit der Restverteidigung, zeigen den Spielern anhand von Analysen auf, wo man aufmerksam sein muss“, sagt Dardai über Herthas Stärke und erklärt: „Wenn wir nicht gut positioniert sind und nur zugucken wie im Kino, dreht sich der Gegner und du kannst nur noch reagieren“.

Genau das darf gegen Flügelflitzer Moussa Diaby (21) nicht passieren: Der Franzose spielt seine Gegner regelmäßig schwindelig, war an neun von zehn Kontertoren direkt beteiligt (drei Treffer, sechs Vorlagen).

Marton Dardai winkt neuer Vertrag 

Lesen Sie auch: Herthas Trainer läutet den Endspurt im Abstiegskampf ein: Dardai: Wir haben nur noch Muss-Spiele! >>

Diaby zu stoppen wird eine Aufgabe für Marton Dardai (19). Dardais zweitältester Sohn stand die vergangenen vier Spiele immer über 90 Minuten auf dem Feld, spielt souverän und meldete beim 0:2 in Dortmund in der Vorwoche sogar Super-Stürmer Erling Haaland ab. „Er ist als junger Spieler ins kalte Wasser geschmissen worden. Das ist in unserer Situation nicht einfach, aber er macht es bisher hervorragend“, lobt Sportdirektor Arne Friedrich den Innenverteidiger, dem eine Vertragsverlängerung winkt. Friedrich: „Ich saß vor ein paar Tagen mit ihm zusammen. Wir wollen junge Spieler, die Leistung zeigen, bestmöglich an unseren Verein binden.“

Dardai will, dass sein Sohn und seine Abwehrspieler gegen Bayer gar nicht so viel zu tun bekommen. Frei nach dem Motto „Angriff ist die beste Verteidigung“ fordert Dardai: „Wir wollen selbst Fußball spielen und mit dem Ball agieren, mutig sein und das Spiel gewinnen.“